Duisburg Alternative beim Mitbewerber

Duisburg · Nach der Schließung des Abo-Centers der DVG im Marktforum haben ÖPNV-Nutzer eine Ausweichmöglichkeit in Rheinhausen: bei der Niag. Das und die vielen Proteste scheinen die DVG doch zum Nachdenken zu bewegen.

Hochemmerich Seit mehr als sechs Jahren ist Uwe Konkel Abo-Kunde bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG). Aus beruflichen Gründen wechselt er sein Ticket hin und wieder von der normalen auf die 9-Uhr-Variante und zurück oder kündigt sein Abo, wenn er einen Monat Urlaub hat und sein Ticket in der Zeit nicht braucht.

Dass die DVG ihr Abo-Center im Marktforum zum 22. Dezember schließt, findet er schade — mehr aber auch nicht. Jedenfalls ist das für den Rheinhauser noch lange kein Grund, jedes Mal auf die andere Rheinseite zu fahren, um im DVG-Kundencenter am Hauptbahnhof sein Abo zu ändern.

Gleiche Konditionen bei der Niag

"Ich werde im Februar einfach bei der Niag ein neues Abo abschließen", sagt Konkel. Die Geschäftsstelle der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (Niag) an der Krefelder Straße kann er nämlich bequem zu Fuß erreichen. Und die Niag verkauft die Tickets und auch die Abos für den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zu exakt den gleichen Konditionen.

"Bei uns kann man alle normalen Karten kaufen, sich beraten lassen und auch Abos abschließen. Wir wollen mit unserer Geschäftsstelle ein Anlaufpunkt für die Menschen in Rheinhausen sein", erklärt Niag-Pressesprecherin Beate Kronen.

Für alle ÖPNV-Nutzer, die kein Abo haben, ändert sich ohnehin nichts. Sie können ihre Fahrkarten weiterhin im Zeitschriften- und Tabakgeschäft Bäurle im Marktforum kaufen und wahlweise bei der Niag oder anderen Verkaufsstellen.

Nur die DVG-Abonnenten stehen vor dem Problem, dass sie ab dem 22. Dezember wegen jeder kleinen Änderung ihres Abos zu den Kundencentern in der Stadtmitte oder in Marxloh fahren müssen, weil ihnen in Rheinhausen dann nicht mehr geholfen werden kann. Oder sie entscheiden sich für die Ausweichmöglichkeit, die Uwe Konkol vorschlägt: ihr Abo bei der DVG zu kündigen und bei der Niag ein neues abzuschließen.

Die DVG bewegt sich

Das wäre der DVG natürlich ein Dorn im Auge. Und offenbar erwägt das Unternehmen mittlerweile sogar, seinen Service für Abonnenten in Rheinhausen doch nicht ersatzlos zu streichen.

"Wir befinden uns gerade in Gesprächen mit Herrn Bäurle", erklärte Sprecher Helmut Schoofs. Dabei gehe es um die Frage, ob er in seinem Tabak- und Zeitschriftenladen im Marktforum neben dem Ticketverkauf künftig nicht auch eine "Abo-Beratung" anbieten könne.

(RP)
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