Katastrophe bei Duisburger Loveparade 100 Notfallseelsorger kümmern sich um Opfer

Nach der Massenpanik mit 19 Toten während der Loveparade in Duisburg waren 100 Notfallseelsorger im Einsatz, um sich um Verletzte und Angehörige von Betroffenen zu kümmern. Die ursprüngliche Zahl von 15 Seelsorgern der Evangelischen Kirche ist nach Bekanntwerden des Unglücks auf 50 aufgestockt und dann durch 50 Kräfte der Einsatznachsorge von Polizei und Rettungsdiensten erweitert worden.

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Foto: ddp

Dies sei einer der größten Einsätze in Deutschland gewesen, sagte Jens Peter Iven von der Evangelischen Kirche im Rheinland am Sonntag der Nachrichtenagentur ddp. Die Notfallseelsorger hätten sich nicht nur um Verletzte und deren Freunde und Familien gekümmert, sondern auch um die Einsatzkräfte.

Viele Polizisten hätten angesichts der Enge und der Menschenmassen um ihr eigenes Leben gefürchtet, habe eine Seelsorgerin berichtet. Sanitäter seien schockiert gewesen wegen ihrer Hilflosigkeit. "Sie mussten erkennen, ich bekomme keinen mehr aus der Menge, ich kann nicht mehr helfen", sagte Iven.

Nach den Worten von Iven helfen sich die Notfallseelsorger, bei denen es sich um Theologen mit einer zusätzlichen Ausbildung handelt, nach solchen Einsätzen gegenseitig beim Verarbeiten der Ereignisse. Viele seien jetzt erschöpft. "Ich habe lange Dienst getan. Ich muss jetzt erst alles verarbeiten. Heute kann ich nicht mehr helfen. Morgen bin ich aber wieder da", habe ihm eine Pfarrerin gesagt.

(DDP/felt)
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