Loveparade-Katastrophe in Duisburg Papst Benedikt XVI. betet für die Opfer

Die Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg sorgt nicht nur bundesweit für Bestürzung. Nachdem die deutschen Politiker ihr Entsetzen und ihre Trauer zum Ausdruck gebracht haben, hat nun auch Papst Benedikt XVI. Angehörigen der Opfer der Loveparade-Katastrophe seine Anteilnahme ausgesprochen.

Loveparade 2010 in Duisburg: Die Katastrophe
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Loveparade 2010: Die Katastrophe

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Foto: APN

"Unserem barmherzigen himmlischen Vater vertraue ich heute besonders die jungen Menschen an, die gestern in Duisburg auf tragische Weise ums Leben gekommen sind", sagte der Papst am Sonntag in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo beim traditionellen Mittagsgebet. Er fügte hinzu: "Ihren trauernden Angehörigen und Freunden sowie den vielen Verletzten erbitte ich den Trost und Beistand des Heiligen Geistes. Der Herr segne euch alle."

Bundespräsident Christian Wulff hat mit großer Bestürzung auf das tragische Unglück bei der Loveparade reagiert. "Eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz verursacht, ist furchtbar", sagte Wulff. "Wie viele Menschen in unserem Land, die von diesem Unglück erfahren, bin ich mit meinen Gedanken bei den Opfern der Tragödie und allen ihren Angehörigen und Freunden. Ich hoffe, dass ihnen und allen Verletzten schnelle und wirksame Hilfe zuteil wird und die Ursachen rückhaltlos aufgeklärt werden."

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich ebenfalls entsetzt. "In diesen schweren Stunden bin ich in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Ihnen gelten meine Anteilnahme und meine Trauer. Zum Feiern waren die jungen Menschen gekommen, stattdessen gibt es Tote und Verletzte. Ich bin entsetzt und traurig angesichts des Leids und des Schmerzes", sagte die Kanzlerin.

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland standen auf der Pressekonferenz Tränen in den Augen. "Die Loveparade hat sich zu einer der größten Tragödien in der Geschichte der Stadt Duisburg entwickelt. Wir haben im Vorfeld alles getan, um eine sichere Loveparade in Duisburg zu haben. Wir sind alle zutiefst erschüttert."

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zeigt sich tief betroffen. "Unser Entsetzen über das schreckliche Unglück bei der Loveparade in Duisburg lässt uns verstummen", sagte sie am Samstagabend. Das ganze Land trauere um die jungen Frauen und Männer, die friedlich feiern wollten und bei diesem grauenhaften Drama ihr Leben verloren haben. "Unsere Gedanken sind jetzt bei den Familien, Angehörigen und Freunden der Toten und der Verletzten", betonte die Regierungschefin.

"Ich bin entsetzt und traurig, dass Menschen, die unbeschwert feiern wollten, gestorben sind. Mein ganzes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und Freunden", sagte NRWs neuer Innenminister Ralf Jäger (SPD). Der Krisenstab der Landesregierung habe sofort reagiert und weitere Behandlungs- und Betreuungskräfte aus dem ganzen Land nach Duisburg entsandt, hieß es. Jäger wollte sich am Abend über den genauen Ablauf des Geschehens in Duisburg informieren.

Die Tragödie in Duisburg habe ihn schockiert und mit großer Trauer erfüllt, erklärte SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel am Abend in Berlin. "Es ist entsetzlich, dass junge Menschen, die friedlich feiern wollten, plötzlich aus dem Leben gerissen wurden. Unsere Anteilnahme gilt ihren Angehörigen. Unsere besten Genesungswünsche gehen an die vielen Verletzten", sagte der Parteichef.

"Wir trauern mit den Angehörigen der Verstorbenen, und wir bangen und hoffen mit den Verletzten und ihren Familien", erklärte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP).

Bundesinnenminister Thomas de Maizére (CDU) betonte: "Den Angehörigen der Opfer gilt mein volles Mitgefühl. Wo die Kräfte des Bundes helfen können, helfen sie." Sein nordrhein-westfälischer Amtskollege Ralf Jäger (SPD) sagte: "Ich bin entsetzt und traurig, dass Menschen, die unbeschwert feiern wollten, gestorben sind. Mein ganzes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und Freunden".

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zeigt sich von dem Unglück auf der Loveparade bestürzt. "Die tragischen Ereignisse in Duisburg machen tief betroffen", sagte er. Die Loveparade habe in der Vergangenheit immer für "fröhliches und friedvolles Feiern" gestanden und "viel zum positiven Image Berlins als weltoffene und tolerante Metropole beigetragen." Es sei jetzt eine Stunde der Trauer und des Mitgefühls für die Angehörigen, so Wowereit.

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth sagte in Berlin: "Wir sind geschockt und empfinden Bestürzung und Trauer über diese Katastrophe bei einem friedlichen und ursprünglich fröhlichen Event, an dem junge Menschen aus ganz Deutschland und Europa teilgenommen haben. Unser tiefes Mitgefühl gehört den Familien und Freunden der Opfer. Unsere Gedanken sind auch bei den vielen Verletzten, denen wir gute Genesung wünschen."

"Wir sind erschüttert von der Katastrophe in Duisburg und nehmen Anteil am Schicksal derer, die ein fröhliches Fest feiern wollten und ihr Leben auf so tragische Weise verloren haben", erklärte Nikolaus Schneider, Präses der rheinischen Kirche und amtierender EKD-Ratsvorsitzender, am Mittag: "Unsere Fürbitte gilt den Menschen, die um die Opfer trauern, den Verletzten und Geschockten sowie den Einsatzkräften aus Polizei und Rettungsdiensten, die unter den Eindrücken dieser Tragödie leiden. Wir vertrauen auf die biblische Zusage Gottes, dass er denen nahe sein wird, die zerbrochenen Herzens sind, und denen hilft, die ein zerschlagenes Gemüt haben."

Der französische Außenminister Bernard Kouchner hat den Angehörigen der Loveparade-Opfer von Duisburg seine Anteilnahme ausgesprochen. "Im Namen Frankreichs übermittle ich den Angehörigen der Opfer mein Beileid", hieß es in einer am Sonntag in Paris veröffentlichten Erklärung des Ministers. Kouchner bekundete seine Solidarität mit den deutschen Behörden.

Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat mit großer Bestürzung vom tragischen Unglück bei der Duisburger Loveparade erfahren. Barroso erklärte dazu am Samstag: "Ich spreche Deutschland, Nordrhein-Westfalen und den Familien der Opfer des Unglücks bei der Duisburger Love Parade im Namen der EU-Kommission und in meinem eigenen Namen mein tief empfundenes Mitgefühl aus. Ich wünsche den Verletzten eine baldige und vollständige Genesung."

Der Loveparade-Gründer Dr. Motte hat den Veranstaltern einen schweren Management-Fehler vorgeworfen. "Die Veranstalter sind schuld", sagte er dem "Berliner Kurier". Es sei ein Skandal, die Menschen nur durch einen einzigen Zugang auf das Gelände am alten Güterbahnhof zu lassen. Dr. Motte warf den Veranstaltern "reine Profitgier" vor. "Da ging es doch nur ums Geldmachen. Die Veranstalter haben nicht das geringste Verantwortungsgefühl für die Menschen gezeigt." Er sprach den Familien der 15 Toten und den Verletzten sein Mitgefühl aus.

(ddp/AP/AFP/KNA/rai/ndi)
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