Düsseldorf "Ninasagt" zeigt Street-Art in neuer Galerie

Stadtmitte · An der Stresemannstraße zeigt Inhaberin Nina Bienefeld auf 120 Quadratmetern zeitgenössische Kunst. Zuvor musste sie die Ausstellungsräume an der Talstraße aufgeben.

 Zeigt in ihrer neuen Galerie zeitgenössische Kunst junger Künstler: Nina Bienefeld.

Zeigt in ihrer neuen Galerie zeitgenössische Kunst junger Künstler: Nina Bienefeld.

Foto: Schaller,Bernd

Mehr als 120 Quadratmeter, Steinfußboden, Stuck an der Decke und sehr große Schaufenster — und das alles zu einem vernünftigen Preis: Nina Bienefeld ist zufrieden mit den Räumen ihrer Galerie "Ninasagt". Zwar ist der Standort nicht so trendy wie Flingern oder Altstadt, in dem Viertel zwischen Düsseldorfer Hauptbahnhof und Königsallee sehe sie aber gute Chancen, sich mit ihrer Galerie Ninasagt zu etablieren. Seit einigen Monaten zeigt Nina Bienefeld an der Stresemannstraße zeitgenössische Kunst junger Kreativer.

Zuvor, bis vor etwa zwei Jahren, führte Bienefeld ihre Galerie an der Talstraße. Aber, so erzählt sie, die Räume waren in einem nicht so guten Zustand, so dass sie "Ninasagt" schloss. "Mir war aber klar, dass ich nicht für immer zumache", sagt sie. "Ich wollte auf jeden Fall weitermachen, weil meine Idee, mit Street- und Urban-Art zu handeln, gut ankam." Mit diesem Konzept sprach sie Kunden und Besucher an, die nicht viel Geld für Kunst ausgeben wollten. Im Angebot hatte Bienefeld Zeichnungen, Siebdrucke und Papierarbeiten von Künstlern der Graffiti-Szene. Reich sei sie nicht geworden, aber kostendeckend habe sie wirtschaften können.

Für ihren Neustart an der Stresemannstraße hat sie ihr Portfolio aber verändert. Zwar hätten ausstellende Künstler der Galerie Ninasagt ihre Wurzeln in der Street-Art, sagt Bienefeld. Aber: "Viele haben ein Studium aufgenommen, arbeiten in kreativen Berufen oder als Künstler. Die Street-Art scheint erwachsen geworden zu sein."

Aktuell präsentiert Nina Bienefeld die Werke von Merijn Hos. Der Niederländer ist Illustrator und freischaffender Grafik-Designer in Utrecht. Den 100 Figuren ist schnell anzusehen, dass ihr Erschaffer sich an Urban-Art orientiert. Die maximal 30 Zentimeter hohen Gestalten sind aus Holz gesägt und stellen bunte Blumen dar — häufig mit einem einfachen, freundlichen Lächeln und großen Augen versehen. Hos beschränkt sich auf 24 Farbtöne und nur eine Pinselstärke, was dem bemalten Holz einen kindlich-naiven Charme verleiht.

Bei der Präsentation dieser Holzwerke folgte Nina Bienefeld dem Wunsch des Künstlers. Die weißen Galeriewände sind kahl geblieben, während sich die Exponate auf einem zwei mal 3,60 Meter großen, etwa 50 Zentimeter hohen Podest aneinander zu drängeln scheinen. Viele dieser Figuren sind bei Ninasagt zum ersten Mal zu sehen, weil Hos sie für seine Düsseldorf-Premiere mit dem Titel "Wood Sculptures" extra gestaltet hat.

Auch zukünftig konzentriert sich Nina Bienefeld auf die Arbeiten junger Künstler. Nach der Ausstellung der Merijn-Hos-Holzfiguren zeigt sie Fotoarbeiten von Alexander Romey, einem Studierenden und Gursky-Schüler an der Kunstakademie Düsseldorf. Mit dieser Schau wird sich die Galeristin wieder einen Schritt von der Street-Art entfernen. "Mein Ziel ist eine sorgfältige Mischung aus nationalen und internationalen Künstlern, die schon etabliert und bekannt sind und solche, die noch darauf hin arbeiten", sagt sie.

(lod)
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