Kalkum Prächtige Parade trotz Regenschauer

Kalkum · St. Sebastianer Kalkum feierten ihr Schützenfest. Tolle Stimmung und Fußballfieber gab's im Festzelt.

 Die Schützen in Kalkum ließen sich bei ihrem Festzug auch von der kalten Witterung nicht beeindrucken.

Die Schützen in Kalkum ließen sich bei ihrem Festzug auch von der kalten Witterung nicht beeindrucken.

Foto: Paul Esser

Die Kalkumer Schützen sind einiges gewohnt. Sie feiern ihr großes Fest immer Ende Mai — eigentlich eine stabile Jahreszeit. Aber mal war es sehr heiß, mal fiel der große Umzug durchs "Dorf" wegen Starkregen aus. Und am Wochenende herrschten herbstliche Temperaturen. Doch die St. Sebastianus Bruderschaft lässt sich vom Feiern auch nicht durch die Witterung abhalten. Sprecher Theo von der Heiden: "Schließlich ist unser Traditionsfest der Höhepunkt des Schützenjahres." Und für den 1. Brudermeister Michael Geitner ohnehin das Schönste im Düsseldorfer Norden.

 Eben noch wollig und kuschelig, jetzt aber nackt und dünn: "Tierischen" Besuch gab es in der Kita St. Josef in Rath.

Eben noch wollig und kuschelig, jetzt aber nackt und dünn: "Tierischen" Besuch gab es in der Kita St. Josef in Rath.

Foto: Bernd Schaller

Diesmal gab es neben dem Wetter ein weiteres Problem: das Champions League-Finale Bayern gegen Dortmund. Vorsorglich ließ der Vorstand am Samstag einen großen Bildschirm aufbauen und begann eine Stunde früher mit den Ehrungen. Allerdings hatte es darüber vorher eine lebhafte Diskussion im Vorstand gegeben. Geitner: "Wir wollen unsere Tradition nicht brechen oder sie verkürzen. Eine Übertragung im Zelt wurde aber wegen der allgemeinen Begeisterung unausweichlich." Während des Spiels zeigte sich, dass die meisten Schützen Borussia Dortmund die Daumen drückten.

An diesem Abend war das Zelt trotz Japan-Tag so voll wie selten in den Vorjahren. Für musikalische Unterhaltung sorgte das Sextett Oliver Bendels und das Tambourcorps Kalkum. Die Raucher hielten sich strikt an das Verbot im Zelt. Für sie hatte der Veranstalter extra einen Raucherbereich draußen eingerichtet. Die Kirmes war wie in den letzten Jahren recht bescheiden ausgefallen. Von der Heiden: "Für uns steht das Schützenfest im Mittelpunkt und nicht die Fahrgeschäfte." Die Imbissstände hatten gut zu tun.

Prächtig fiel wieder der große Festzug am Sonntag aus. Die Regenschauer wurden von den Schützen ignoriert — auch wenn einige reichlich nass im Zelt ankamen. Am Kriegerdenkmal war großes Antreten. Für das amtierende Königspaar Karl Heinz Dürrbeck und Bärbel Wolter war es der letzte große Auftritt, den sie sichtlich genossen. Die Kalkumer Bruderschaft, über 160 Schützen in acht Kompanien, hatte sich verstärkt mit vielen Kameraden aus befreundeten Vereinen. Manche der Marschierenden wirkten ein wenig müde. Kein Wunder: Waren sie ja schon um 5 Uhr früh durch das Tambourcorps Kalkum geweckt worden. Nach dem Festgottesdienst am Vormittag vor dem Umzug in der Pfarrkirche ging es zunächst zur "Großen Gottestracht" durch das Unterdorf. Bereits Samstag waren die Schützen und die Kompaniekönigspaare in einem Sternmarsch zum Schloss Kalkum gezogen.

Gestern nach der Heiligen Messe für die Verstorbenen der Bruderschaft gab es noch einmal eine Heilige Messe. Am Mittag stärkten sich die Schützen mit einer kräftigen Erbsensuppe. Danach begann das Schießen auf den Königs- und Kronprinzenvogel. Drei Kameraden lieferten sich bis zum Ende ein spannendes Gefecht. Bis dann endgültig der neue König feststand. Noch einmal trat das Regiment an zum großen Festzug mit Parade vor den neuen Majestäten. Das Kalkumer Schützenfest ging am Abend zu Ende mit dem großen Krönungsball und der feierlichen Proklamation der neuen Majestäten.

(RP/EW)
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