Lierenfeld/Hubbelrath Keine Parade für Lierenfelder Schützen

Lierenfeld/Hubbelrath · Es war das erste Mal in der 19-jährigen Amtszeit des Vorsitzenden Wolfgang Limbd, dass die Parade des St.-Sebastianus-Schützenvereins in Lierenfeld ausfiel.

 Beim Umzug trotzten die Lierenfelder Schützen noch dem Regen. Die Parade fiel dann aber buchstäblich ins Wasser.

Beim Umzug trotzten die Lierenfelder Schützen noch dem Regen. Die Parade fiel dann aber buchstäblich ins Wasser.

Foto: Andreas Endermann

Der vorherige Umzug war am Sonntag zwar pünktlich um 13.45 Uhr auf dem Gather Weg gestartet, die Strecke wurde wegen des Regens aber bereits verkürzt. Die Schützen hatten versucht, dem Wetter mit fester Kleidung zu trotzen — vergeblich.

Nach der Pause, zu der sich alle schon früher als geplant auf dem Schulhof der St.-Michael-Grundschule eingefunden hatten, sollte die Fahnenparade und die daran anschließende Große Parade eigentlich den Höhepunkt des Schützenfestes bilden. Die Teilnehmer des Umzugs waren aber bereits komplett durchnässt, und der Regen hielt weiter an. Daraufhin sagte Oberst Sascha Elegien die Große Parade ab. Die Schützen zogen vom Schulhof aus direkt ins Festzelt am Wilhelm-Heinrich-Weg und setzten das Programm mit Ehrungen der Schützen und der Ehrengäste fort.

"Die Stimmung im Zelt ist ideal. Natürlich waren die Leute ein wenig bedröppelt, aber grundsätzlich lässt sich hier niemand vom Wetter die Laune verderben", sagt Geschäftsführer Heiko Jurgasch. Er ist froh, dass wenigstens der Umzug nicht abgesagt werden musste. Sonst hätte sich die Buchung der Musikanten für den Verein nicht rentiert.

Zum Umzug kamen dieses Jahr in Lierenfeld nicht viele Menschen an den Straßenrand. Auch die Schausteller auf dem Festgelände machten kein gutes Geschäft. Wo sonst sonntags zum Höhepunkt des Fests rund tausend Besucher zur Kirmes kommen, blieb es in diesem Jahr eher leer. Große Pfützen säumten die Karussells und Buden. "Vergelt's Gott, im nächsten Jahr wird es besser. Das sind Freudentränen des Himmels über unser schönes Königspaar", sagte Limbd vor den Gästen im Zelt.

Die Hubbelrather Schützen gestalteten den Festsonntag traditionell als Familien- und Kinderfest. Torwandschießen, Ringe werfen und Karussell fahren stand auf dem Programm, nachdem die Erwachsenen bereits am Samstag ihr Schützenfest mit dem Zapfenstreich gekrönt hatten, war am Sonntag der Nachwuchs an der Reihe. Rund 150 Gäste kamen ins Festzelt, das für die Sprösslinge in einen Abenteuerspielplatz verwandelt wurde.

Insgesamt 60 Kinder und Jugendliche konnten sich bei verschiedenen Spielstationen austoben. "Schließlich ist ein Schützenfest nicht nur was für die Eltern", sagt Schützenchef Christoph Wichartz. "Für unsere kleinen Gäste haben wir ein bewegungsreiches Programm auf die Beine gestellt." Während sich die Eltern an den langen Tischen bei Kaffee und Kuchen entspannten, herrschte Hochbetrieb an den einzelnen Stationen: Einige versuchten sich an der Dartscheibe, während andere beim "Bobbycar-Rennen" eine rasante Fahrt durch das Zelt veranstalteten.

"Auch wenn es heute regnet, lassen wir uns den Spaß nicht verderben", sagt Jungschützenführer Sven Winkelhane. "Eltern und Kinder sollen beide etwas von der Schützentradition haben. Mit unseren Spielen bieten wir den Kleinen einen erlebnisreichen Sonntag." Auch draußen war das Karussell, das ein Sponsor kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, permanent voll besetzt.

Beim Krönungsball im Festzelt zu Ehren der neuen Majestäten hatten gestern Abend dann wieder die Erwachsenen das Sagen.

(vim/mro)
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