Oberkassel Eltern warten auf die Eröffnung der Kita

Oberkassel · Wegen kleiner Mängel hat das Landesjugendamt noch keine Betriebsgenehmigung erteilt.

 Das Gebäude ist komplett. Einige letzte Arbeiten werden noch erledigt. Die erste Etage ist teils schon eingerichtet. Im Souterrain öffnet sich der Mehrzweckraum mit Familienzentrum zur Außenanlage.

Das Gebäude ist komplett. Einige letzte Arbeiten werden noch erledigt. Die erste Etage ist teils schon eingerichtet. Im Souterrain öffnet sich der Mehrzweckraum mit Familienzentrum zur Außenanlage.

Foto: Schaller,Bernd

Die Eltern sind unter Druck: Schon geraume Zeit haben sie ihre Kinder in der Kita Christus König angemeldet, doch noch immer steht nicht fest, wann endlich der Betrieb starten kann. "Wir vermissen eine klare Aussage", sagt ein Vater. Er und seine Frau seien berufstätig und hätten der Tagesmutter bereits gekündigt, das Arbeitsverhältnis laufe Ende Januar aus. "Deshalb ist es für uns wichtig, zu wissen, wie wir die Betreuung unserer Kinder organisieren sollen."

Eine Nachfrage beim Träger, dem Verein "Flingern mobil", ergab, dass noch keine Betriebsgenehmigung für die neue Einrichtung vorliege. Geschäftsführer Klaus Kehrbusch: "Wir teilen das Interesse der Eltern, die Einrichtung unter Beachtung der Standards für Qualität und Sicherheit schnellstmöglich in Betrieb zu nehmen und sind darauf seit November vorbereitet."

Das zuständige Landesjugendamt habe aber noch keine Genehmigung erteilt. "Aktuell ist noch nachzuweisen, dass die von der Bauaufsicht geforderten letzten kleinen Maßnahmen abschließend ausgeführt worden sind." Projektleiter Haimo Amen, der nur noch sporadisch auf der Baustelle anzutreffen ist, sagt dazu, dass das Bauaufsichtsamt das Gebäude abgenommen habe, lediglich kleine Arbeiten am Aufzug und in der Außenanlage noch erledigt werden müssten.

Das bestätigte eine weitere Besichtigung der zur Kita umgebauten ehemaligen Kirche. Arbeiter besserten noch den Treppenabgang aus und im Innern wird am Aufzug gearbeitet. Dagegen ist die erste Etage bereits eingerichtet und Kita-Personal auch schon an Ort und Stelle. Auf den nächsten beiden Ebenen warten Möbelteile, um aus ihren Kisten ausgepackt zu werden.

Alles ist sauber und hell — angefangen von den Treppenhäusern über die freundlichen Gruppenräume bis ins Tiefgeschoss zum Mehrzweckraum mit direktem Zugang zum Garten. Er hat einen separaten Eingang, damit Gymnastikgruppen — für sie wurde eigens ein Sportboden eingebaut — den Raum ebenso in den Abendstunden mieten können wie Familien, wenn sie große Feste feiern wollen. Außerdem wird im Tiefgeschoss das Familienzentrum eingerichtet.

Der Garten ist kinderfreundlich angelegt, Spielmöglichkeiten sind vorhanden. Der Glockentrum der ehemaligen Kirche soll am Rande des Spielbereichs stehenbleiben, sozusagen als Erinnerung, dass das Kita-Gebäude einst eine Kirche war. Vorgesehen war, ihn samt seiner drei Glocken an die Löricker St.Maria, Hilfe der Christen-Kirche zu versetzen. Das hat nicht geklappt, die Glocken befinden sich zwar in Lörick, aber noch ohne Funktion.

Der linksrheinische Seelsorgebereich sucht noch immer nach kostengünstigen Lösungen, sie an St. Maria, Hilfe der Christen anbringen zu können. Für die Anschaffung der Glocken haben die damaligen Gemeindemitglieder gesorgt. Eine Glocke hat die Familie Gatzweiler gestiftet, eine die Familie Hiersig. Die dritte wurde durch Spenden aus der Gemeinde finanziert.

2009 hatte sich der linksrheinische Seelsorgebereich von der denkmalgeschützten Kirche getrennt. Grund: Die katholische Kirche hätte das marode Gebäude aufwendig sanieren müssen, wozu ihr das Geld fehlte. Lange waren die Verantwortlichen auf der Suche nach einem Ausweg, um das 80-jährige Gotteshaus zu erhalten. So vermietete sie es an einen Bridgeclub eine Tanzgruppe und schließlich an die unierte Kirche. Doch das allein reichte nicht aus, um beispielsweise die marode Heizung zu ersetzen, denn der Saal konnte bereits nicht mehr geheizt werden. Die unierte Kirche befindet sich heute in Heilig Geist, Pempelfort.

(RP)
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