Düsseldorf Kinder erklären die Kunst an ihrer Grundschule

Düsseldorf · ist eine Kunststadt. Auch an zahlreichen Schulen gibt es Kunstwerke, damit junge Menschen sich frühzeitig mit Kunst auseinandersetzen können. Die Rheinische Post stellt die Kunstwerke an Schulen im Stadtteil in einer Serie vor.

 Die beiden Viertklässler Julian und Trixie haben sich viele Gedanken um das Kunstwerk von Jovy-Nakatenus gemacht.

Die beiden Viertklässler Julian und Trixie haben sich viele Gedanken um das Kunstwerk von Jovy-Nakatenus gemacht.

Foto: Andreas Endermann

Oberkassel (ken) Dass die Skulptur auf dem Schulhof der Friedrich von Bodelschwingh-Schule ein Kunstwerk ist, wissen viele der Grundschüler nur, weil sie darauf nicht spielen und klettern dürfen. Nun haben sich zwei Viertklässler gründlich Gedanken zu den zwei Kunstwerken der Schule gemacht.

"Wenn wir auf den Kreis klettern, kriegen wir Ärger von der Pausenaufsicht", sagt Julian (10). "Aber uns hat noch nie jemand erzählt, was das ist und wieso das hier steht." Was für ein Kunstwerk da eigentlich auf dem Schulhof steht, weiß auch Kunstlehrerin Birgit Marifoglou nicht. "Das Thema wird tatsächlich nicht behandelt – vielleicht auch, weil es so abstrakt ist, dass man es nur schwer in den Unterricht einbinden könnte", sagt sie. Die rundliche Bronzeskulptur mitten auf dem Schulhof stammt von Marianne Jovy-Nakatenus aus dem Jahr 1964. Zwei Kreisformen sind über Kreuz verbunden und bilden so eine Sphäre. "Ich kann da nicht so viel erkennen, aber ich finde es schon gut, dass es bei uns an der Schule Kunstwerke gibt – das ist ja auch wichtig", sagt Trixie (10). "Wenn man sich länger damit auseinandersetzt, kann man vielleicht etwas erkennen. Mich erinnert es an eine Blume."

Das zweite Kunstwerk der Künstlerin steht etwas versteckt und bewachsen vor dem Haupteingang der Schule. Die Bauplastik aus Beton weckt bei den beiden Klassensprechern der Klasse 4b die Fantasie. "Ich finde das sieht aus wie ein großes Tier mit einem Ball in dem Mund und es gefällt mir viel besser als das Werk im Hof", sagt Julian. Auch Trixie kann mit der vier Meter hohen Plastik mehr anfangen: "Die Formen sind sehr schön und fügen sich toll ineinander, obwohl manche eckig und manche rund sind", sagt sie. "Es ist schade, dass die Skulptur so versteckt hier steht und kaum jemand sie bemerkt."

Lehrerin Marifoglou weiß, dass viele der Kinder nichts über die Kunstwerke wissen. "Ich bin bisher von den Schülern auch nie danach gefragt worden, bin aber noch nicht sehr lange an der Schule", sagt sie. "Man sollte darüber nachdenken, die Werke in den Unterricht einzubauen."

(KEN)
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