Gerresheim Frischer Wind im Buchregal

Gerresheim · Büchertaschen und ein neues Sortiersystem – Auf Ausbildungsstation in der Bücherei Gerresheim haben die beiden Fachangestellten für Medien, Frauke Ureidat und Madeleine Schmidt, vieles umgestaltet.

29 000 Bücher, 1200 Hörbücher, 4500 Kunden und tausende von Ausleihen – das alles müssen die Mitarbeiter der Stadtteil-Bücherei in Gerresheim jeden Tag bewältigen. Unterstützung bekam das Team jetzt von den frisch losgesprochenen Fachangestellten für Medien, Frauke Ureidat und Madeleine Schmidt. Und die Berufsneulinge setzten in der kleinen Bücherei einiges an neuen Ideen zur Verbesserung des Service um.

Hörbücher neu sortiert

"Wir haben den Bestand der Hörbücher vollständig neu sortiert und geordnet", sagt Madeleine Schmidt. Denn vorher standen diese immer unsortiert nebeneinander im Regal. "Aber wenn man dort dann ein bestimmtes Hörbuch gesucht hat, musste man das gesamte Sortiment durchkämen", sagt sie. Mehrere Wochen haben sie und ihre Kollegin Frauke Ureidat an dem neuen System gearbeitet. Seit Januar hat Madeleine Schmidt ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste mit Fachrichtung Bibliothek, wie der Ausbildungsgang offiziell heißt, bestanden. "Mir gefällt die Vielfalt unserer Arbeit. Zum einen arbeiten wir im Hintergrund, haben aber auch viel mit dem Kunden zutun." Frauke Ureidat wählte den Beruf ebenfalls, weil sie gerne mit Menschen zusammenarbeitet. "Ich habe außerdem schon immer gerne gelesen. Und habe mit der Ausbildung in die Bücherei zurückgefunden", sagt sie.

Und auch Ureidat hat sich eine besondere Aktion ausgedacht: Die Baumwolltaschen der Stadtbücherei, die sonst zum Kauf angeboten werden, hat sie zu Büchertaschen als Ersatz für die schon lange nicht mehr vorhandenen Körbchen in der Bücherei umfunktioniert. Zusätzlich hat sie in die Taschen elektronische Sicherungen eingenäht, damit niemand sie versehentlich mit nach Hause nimmt sowie einen "Gerresheim"-Schriftzug aufgebügelt. "Alle Aktionen sind bei unseren Kunden sehr gut angenommen", sagt Marion Meier-Esser, Leiterin der Bücherei in Gerresheim. Überhaupt sei die Arbeit der beiden "Famis", wie die Fachangestellten auch genannt werden, eine Bereicherung für den Kundenservice in der Bücherei. "Junge Leute kommen frisch an die Arbeit und sehen das ganze System aus einer vollkommen anderen Perspektive und erkennen daher gut, wo überall Verbesserungsbedarf ist", sagt sie.

Bald wird Marion Meier-Esser jedoch auf ihre beiden jungen Kolleginnen verzichten müssen. Madeleine Schmidt beginnt im September nämlich ein duales Studium bei der Stadt. "Damit habe ich mehr Aufstiegsmöglichkeiten als ein Fami", sagt sie. Denn die Position eines Büchereileiters, wie Marion Esser es ist, könnte sie nur als Bibliothekar erreichen. Frauke Ureidat hingegen wird künftig in der Rather Stadtteil-Bücherei arbeiten und weiter ihre Ideen umsetzen.

(lai)
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