Hassels Netto-Markt in Hassels-Nord schließt heute

Hassels · Zudem wird der Kaiser's-Supermarkt an der Hasselstraße ab Monatsende in einen Netto-Discounter umgebaut.

 Heute hat der Netto-Markt in der Siedlung in Hassels-Nord das letzte Mal geöffnet. Die Anwohner haben erst am Montag von der Schließung erfahren.

Heute hat der Netto-Markt in der Siedlung in Hassels-Nord das letzte Mal geöffnet. Die Anwohner haben erst am Montag von der Schließung erfahren.

Foto: rö

Udo W. ist nicht mehr so gut zu Fuß. Als Gehhilfe hat er einen Rollator. Seit Anfang der 1990er Jahre lebt er in der Hochhaussiedlung in Hassels-Nord. Einkaufen geht er immer in den Netto-Markt. Doch das kann er nur noch heute tun. Denn ab Samstag hat der Discounter geschlossen. Ein Schild an der Eingangstür verweist seit Montag darauf, dass der nächstgelegene Netto-Markt der in Eller an der Gumbertstraße ist. Doch das ist dem Frührentner viel zu weit. Ein wenig näher - nämlich an der Altenbrückstraße - liegen der Penny-Markt und der Rewe.

Um dahin zu gelangen, muss Udo W. künftig mit dem Bus fahren - zwei Stationen, wie er sagt. Zu seinem Glück ist er als Schwerbehinderter eingestuft und hat so ein preisgünstiges Jahresticket für Busse und Bahnen. Er wisse, warum der Markt, der zur Edeka-Familie gehört, in der Hochhaussiedlung schließe, sagt er: "Hier war doch inzwischen jeden Tag die Security; weil irgendetwas war. Beispielsweise eingeschmissene Fensterscheiben oder Schlägereien." Zudem habe sich die Siedlung nach der Übernahme des neuen Eigentümers stark geleert.

Auch wenn die Netto-Filiale an der Gumbertstraße im Moment die Nächstgelegene ist, das wird sich in ein paar Wochen ändern. Denn auch für den Kaiser's-Supermarkt an der Hasselsstraße gibt es nach dem Verkauf der Kette an Edeka Änderungen, wenn auch nicht eine ganz so gravierende wie einige hundert Meter entfernt. Am Freitag, 27. Januar, öffnet das Geschäft ein letztes Mail als "Kaiser's" nach einem Umbau geht es als "Netto" weiter. Für Jürgen Schmidt, Mitglied der Bezirksvertretung 9, sind die Planungen ein Unding: "Wir verkommen hier doch immer mehr zur Service-Wüste." Er hätte sich von den Unternehmen eine bessere Information gewünscht: "Montag hängt der Zettel dran und Samstag ist der Laden schon zu; das geht doch nicht", sagt das SPD-Mitglied verärgert.

Weitere Schließungen von Filialen von Kaiser's Tengelmann nach der Übernahme durch Edeka soll es in Düsseldorf nicht geben; das haben zwei Manager des Unternehmens dem Düsseldorfer Bundestagsabgeordneter Andreas Rimkus in einem Antwortschreiben zugesichert. Vor Weihnachten hatte der Abgeordnete, der auch Vorsitzender der SPD in Düsseldorf ist, an Kaiser's Tengelmann - unter anderem wegen der Schließung der Filiale im Holthausener Falkenberg-Center - geschrieben. Er hatte wissen wollen, ob die Möglichkeit besteht, dass wenigsten ein anderer Lebensmittelmarkt einziehen könnte.

Doch die Stellungnahme der Kaiser's-Manager sind in diesem Punkt sehr deutlich: Leider habe sich der erhoffte wirtschaftliche Erfolg dort nicht eingestellt. "Wir hatten darauf gehofft, der Bevölkerung in Holthausen mit einem modernen, freundlichen und kundenorientierten Markt eine qualitativ hochwertige Alternative zum discountergeprägten Umfeld und dem in die Jahre gekommenen Vollsortimenter in der Nachbarschaft anbieten zu können und so die Akzeptanz der Menschen zu erhalten." Des Weiteren sei die Suche nach einem anderen Unternehmen aus dem Supermarktbereich, das dieses Objekt hätte übernehmen können, erfolglos geblieben. Einen Passus des Schreibens hat Rimkus immerhin mit Freude gelesen: Die Mitarbeiter aus Holthausen konnten in umliegenden Filialen untergebracht werden. Am 1. Februar hat der Bundestagsabgeordnete zudem ein Gespräch mit dem Kaiser's Betriebsrat Nordrhein.

(RP)
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