Schumann-Haus Petition für Erhalt des Schumann-Hofs

Carlstadt · Ute Böhl betreibt im Hinterhof des Schumann-Hauses eine Töpferei und hat sich in den letzten Jahren um die grüne Oase gekümmert. Sie fürchtet, dass durch die Sanierung des Hauses der Hof zerstört werden könnte.

 Ute Böhl hat eine Petition für den Erhalt der „Grünen Oase“ an der Bilker Straße gestartet.

Ute Böhl hat eine Petition für den Erhalt der „Grünen Oase“ an der Bilker Straße gestartet.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Nach jahrelangen Diskussionen steht der Plan für das Schumann-Haus. Bis Herbst 2020 soll an der Bilker Straße 15 für 3,2 Millionen Euro ein Museum entstehen, Mieter und Cellist Thomas Beckmann darf in seiner Wohnung bleiben. Doch hinter der Fassade regt sich weiter Unmut gegen die Sanierungspläne.

„Wir kämpfen für den Erhalt der grünen Oase“, sagt Ute Böhl und zeigt auf den Hinterhof des Schumann-Hauses. Mitten in der Carlstadt, zwischen dicht bebauten Häusern und Einkaufspassagen, findet sich eine aufwendig gepflegte und ansehnliche Grünfläche. Ute Böhl ist Anwohnerin, betreibt dort eine Töpferei und hat sich in den letzten Jahren mit Freunden und Helfern fleißig um den städtischen Hinterhof gekümmert. „Der Ort ist nicht nur für uns Künstler eine Idylle, sondern auch für alle Besucher und Bürger. Mehrmals die Woche gibt es sogar eine Führung im Hinterhof. Da sind dann alle immer überrascht und begeistert, wie schön es hier blüht“, erzählt Böhl. Doch damit könnte bald Schluss sein: Von den Sanierungsarbeiten, die am Schumann-Haus zwangsläufig ausgeführt werden müssen, ist auch der begrünte Innenhof betroffen. Der Anbau eines Aufzuges, einer Teilüberdachung des Innenhofs sowie der Ausbau des Kellers stehen an.

Böhl befürchtet, dass durch diese Maßnahmen die „grüne Oase“ zerstört wird und hat nun eine Petition für den Erhalt gestartet. „Diese Grünfläche ist eine der letzten in der Innenstadt und gehört zur Kultur. Wir stehen bereits mit der Stadt in Kontakt und hoffen, etwas erreichen zu können.“ Neben den rund 310 Unterschriften ihrer Online-Petition hat Ute Böhl auch in direkter Nachbarschaft Unterstützer: vom Atelier Petrovic & Rutz, das ebenfalls im Hinterhof gelegen ist. „Wir leben davon, dass Kunden vorbeikommen. Das sehen wir bei den geplanten Bauarbeiten gefährdet. Natürlich müssen Sanierungsarbeiten am Schumann-Haus gemacht werden, wir hoffen aber, dass man sich bei dem grünen Hinterhof auf einen Kompromiss einigen kann. Der unverwechselbare Charme soll definitiv erhalten bleiben“, sagt Anne Petrovic und wird von Ivonne Rutz vom Atelier bestärkt.

Fakt ist: Die Bau- und Sanierungsarbeiten müssen ausgeführt werden, und dabei wird das aktuelle Aussehen des Hinterhofs, der eine städtische Fläche ist, beeinflusst. Die aktuellen Baupläne sehen einen Ausbau des Kellers vor, der unter dem Hinterhof liegt. Zudem soll ein Fahrstuhl angebaut und ein Teil des Hofs überdacht werden. Das alles bis zum Abschluss des gesamten Projektes am Schumann-Haus im Herbst 2020. „Temporär muss dafür der Innenhof frei gemacht werden, damit dort ein angemessener Belag verlegt werden kann“, sagt Düsseldorfs Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. „Das bedeutet auch, dass die Pflanzen für die Zeit der Baumaßnahmen entfernt werden müssen.“ Den Unmut der Anwohner kann Lohe verstehen und versucht in persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen, die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten zu finden. „Es liegt natürlich auch im Interesse der Stadt, dass der Innenhof nach den Bauarbeiten so ansprechend aussieht wie aktuell. Deshalb haben wir unsere Unterstützung angeboten, den Hinterhof wieder zu begrünen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind“, so Lohe. Bis zum Baustart wird es weitere Gesprächstermine mit den Nutzern geben, in der Hoffnung, dass am Ende alle mit dem Kompromiss zum schön begrünten Hinterhof leben können.

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