Geschwisterpaar Vier Hände erobern die Musikwelt

Düsseldorf · Die musikalischen Karrieren von Alexander und Ekaterina Kolodochka begannen mit einem Waldhorn. Ihr Vater spielte das Blechblasinstrument damals für das Moskauer Bolschoi-Theater und zeigte den Kindern seine Kunst. "Aber das Waldhorn hat ja nur eine Stimme", sagt Ekatarina. "Das war uns als Kinder schon zu langweilig." Gut, dass in ihrer Moskauer Wohnung auch ein Klavier und ein Flügel standen. "Wir haben uns einfach hingesetzt und mit dem Spielen angefangen."

 Alexander und Ekaterina Kolodochka am Flügel. Am Donnerstag gibt das Geschwisterpaar ein Konzert im Robert-Schumann-Saal. Dann spielen sie Werke von Johannes Brahms und Anton Stepanowitsch Arenski.

Alexander und Ekaterina Kolodochka am Flügel. Am Donnerstag gibt das Geschwisterpaar ein Konzert im Robert-Schumann-Saal. Dann spielen sie Werke von Johannes Brahms und Anton Stepanowitsch Arenski.

Foto: Andreas Endermann

Die musikalischen Karrieren von Alexander und Ekaterina Kolodochka begannen mit einem Waldhorn. Ihr Vater spielte das Blechblasinstrument damals für das Moskauer Bolschoi-Theater und zeigte den Kindern seine Kunst. "Aber das Waldhorn hat ja nur eine Stimme", sagt Ekatarina. "Das war uns als Kinder schon zu langweilig." Gut, dass in ihrer Moskauer Wohnung auch ein Klavier und ein Flügel standen. "Wir haben uns einfach hingesetzt und mit dem Spielen angefangen."

Ein richtiger Schritt: Inzwischen sind die 34-Jährige und ihr 30-jähriger Bruder als Pianisten-Duo groß im Geschäft. "Unsere Wohnung in Moskau war immer voller Musik", erzählen sie. Wenn Vater seine Kollegen einlud, erklangen Waldhorn, Posaune und Trompete so lange, bis die Nachbarn sich beklagten. Schon als Sechsjährige besuchten die Kinder eine Musikschule und saßen auch zu Hause fast immer an den Tasten. "Vater schickte uns dann auf die Straße zum Spielen. Wir sollten auch mal abschalten", erzählt Alexander und seine Schwester erinnert sich: "Mutter war strenger. Sie sagte immer: Üben! Üben! Üben!". Anfang 2001 zogen die jungen Musiker nach Deutschland - auf Wunsch des Vaters. "Er kannte Deutschland durch seine Tourneen mit dem Bolschoi-Theater und fand, hier gebe es das beste System und die besten Lehrer." Ihre Ausbildung führte sie erst nach Freiburg, dann nach Frankfurt, Köln und schließlich nach Düsseldorf - immer gemeinsam, immer als Duo. "Mit den Jahren haben wir unser Spiel aufeinander abgestimmt und raffiniert kombiniert", sagt der Bruder. Seine Schwester vollendet seinen Gedanken mit ihren Worten: "Unser musikalischer Fluss ist wie gemeinsames Atmen." Ziehen sie für die Zukunft Solo-Karrieren in Betracht? Da schütteln sie heftig ihre Köpfe. "Wir haben uns so etwas Tolles aufgebaut, wir bleiben für immer zusammen."

Am Donnerstag geben sie im Robert-Schumann-Saal ein Konzert an Steinway-Flügeln. "Die schönsten Instrumente, die es gibt", sagt Ekaterina mit leuchtenden Augen. Auf dem Programm stehen Werke von Johannes Brahms und Anton Stepanowitsch Arenski. Eine perfekte Zusammenstellung, finden Alexander und Ekaterina. "Mit der russischen romantischen Musik von Arenski sind wir aufgewachsen - sie spielt sich für uns fast von allein", sagt Alexander. Und Brahms, so fügt seine Schwester hinzu, vertrete die deutsche Romantik in klassischer Form. "Seine Werke haben wir hier in Deutschland interpretieren gelernt." So bildet das Konzertprogramm auch das gemeinsame Leben der Geschwister ab. "Wir werden die verschiedenen Melodien von Beginn bis zum Ende als Einheit gestalten", sagt Alexander.

Holger Lodahl

(RP)
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