Abschied von der Gnadenkirche Seelsorge unter Sparzwang

Düsseldorf · Der Appell von Pfarrerin Cornelia Oßwald, die Spannungen innerhalb der Gemeinde abzubauen, ist eine Reaktion der Presbyteriumsvorsitzenden auf die Stimmung der Gemeindemitglieder.

Viele können es nicht verstehen, dass Kirchen abgerissen werden und nur die Gustav-Adolf-Kirche Zentrum der Gemeinde sein soll. Sie reagieren nicht nur mit Trauer wie die Gruppen, die sich bisher an der Gnadenkirche orientierten, sie reagieren auch mit Protest und offenem Misstrauen wie die Initiative an der Apostelkirche. Ihr Vorwurf: Wenn sich die Kirche wegen der Finanznot aus den Stadtvierteln zurückziehe, fühlten sich viele Christen im Stich gelassen. Kirche müsse erkennbar sein

Die Kirchenleitung hält dagegen, dass man nicht über die Verhältnisse leben könne und Geld, das in Gebäude gesteckt wird, für andere, wichtige Aufgaben fehle. Sie tut sich aber offenbar schwer, diesen Sparkurs allen engagierten Christen in den betroffenen Bezirken begreiflich zu machen. Auch deshalb, weil ein mitreißendes Seelsorgekonzept nur in Umrissen deutlich ist. Wenn eine Lösung in Gerresheim gelingt, hat das für die evangelische Stadtkirche Signalcharakter. Denn ähnliche Probleme sind in vielen Stadtteilen zu erwarten.

(RP)
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