Synode der Evangelischen Kirche Millionen-Sparplan beschlossen

Bad Neuenahr · Die rheinische Evangelische Kirche geht auf einen bisher beispiellosen Schrumpf- und Sparkurs. Erste millionenschwere Kürzungen hat die Synode nun beschlossen.

Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat millionenschwere Einsparungen auf den Weg gebracht. Die 214 Abgeordneten des Parlaments der zweitgrößten deutschen Landeskirche stimmten am Montag in Bad Neuenahr (Rheinland-Pfalz) mit großer Mehrheit rund 150 Sparvorschlägen in Höhe von acht Millionen Euro zu. Die Kürzungen leiten einen noch härteren Sparprozess in der Landeskirche ein, der auch den Rückzug aus gesellschaftlichen Aufgaben bedeuten könnte. Bis 2018 sollen insgesamt 20 Millionen Euro im landeskirchlichen Haushalt eingespart werden - rund 35 Prozent des Etats.

Von den beschlossenen Sparmaßnahmen sind 60 Arbeitsplätze betroffen. Betriebsbedingte Kündigungen will die Kirche vermeiden. Größter Einsparposten ist eine Kürzung der Zuschüsse an das Evangelische Missionswerk um 400 000 Euro. Streichungen gibt es auch bei den zehn Schulen in Trägerschaft der Landeskirche. Freiwerdende Lehrerstellen werden nicht mehr besetzt, ein Internat schließt.
Gespart wird auch in Mensen und Cafeterien.

Bis etwa 2030 erwartet die Landeskirche einen Mitgliederrückgang um ein Drittel und eine Halbierung der Kirchensteuereinnahmen. Ihr Haushalt ist seit Jahren defizitär und muss aus der Rücklage ausgeglichen werden. Der Haushaltsplan für 2014 weise selbst nach einer Entnahme von 3,5 Millionen Euro aus den Rücklagen noch ein Defizit von rund acht Millionen Euro auf, teilte Finanzchef Bernd Baucks mit.

(dpa)
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