Rhine Cleanup 1100 Helfer säubern das Rheinufer in Düsseldorf

Düsseldorf · Beim Rhine Cleanup haben am Samstag 1100 Menschen Müll am Düsseldorfer Flussufer eingesammelt. Dabei wurden auch einige Kuriositäten gefunden.

Rhine Cleanup Day: Tausend Helfer säubern Rhein bei Düsseldorf
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Freiwillige Helfer säubern Rheinufer in Düsseldorf

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Foto: Anne Orthen (ort)

Als Victoria Blocksdorf zur Mittagszeit ihren Blick von der Rheinkniebrücke zur Oberkasseler Brücke streifen lässt, ist sie ein bisschen überwältigt. Ihrem Aufruf, an dieser Stelle das Rheinufer vom Müll zu befreien, sind mehr als 100 Leute gefolgt. „Als ich hier vor drei Monaten meinen ersten Cleanup organisiert habe, kamen acht Leute. Heute hatte ich mit 50 oder 60 gerechnet. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass so viele Leute hier sind“, erzählte die 37-Jährige.

Ob in Heerdt, Oberkassel oder Kaiserswerth: Zum europaweiten Rhine Cleanup sind am Samstag allein in Düsseldorf insgesamt 1100 Menschen zusammengekommen, um das Flussufer des Rheins zu säubern. Und die vielen freiwilligen Helfer haben die drei Stunden Aufräumarbeit sehr gut nutzen können.

Am Ende stapelten sich allein in Oberkassel nicht nur mehr als 30 Müllbeutel, die später von der Awista eingesammelt wurden, sondern auch diverse Kuriositäten, die mit Schaufeln oder per Hand ausgebuddelt wurden: ein kaputtes BMX-Rad, ein Einkaufswagen und ein LKW-Reifen. Besonders schockierend fand die Gruppe die 12.000 eingesammelten Zigarettenkippen. „Es muss endlich einen bewussteren Umgang mit Zigaretten geben, weil sie einen immensen Schaden in der Umwelt anrichten“, erklärte Mario Merella.

Zur Gruppe der Helfer zählte auch Miriam (31). Die Bloggerin hatte auf ihren Social-Media-Kanälen Werbung für die Aktion am Rheinufer gemacht und einige ihrer Follower begeistern können. „Wir machen mit, weil es wichtig ist, auf die Missstände und Probleme der Umwelt hinzuweisen. Die Leute müssen mehr sensibilisiert werden“, beschrieb die kleine Gruppe ihre Motivation.

Neben dem guten Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun, hatten alle Teilnehmer auch sichtlich Spaß an der Aktion und durften sich am Ende über kleine Geschenke freuen. Victoria Blocksdorf hatte im Vorfeld lokale Händler kontaktiert und so diverse Gutscheine für Getränke, Eis und sogar Yoga-Stunden erhalten. Besonders beliebt waren die Glasstrohhalme, die ein Düsseldorfer Unternehmen als Geschenk für die Helfer bereitstellte. „Ich wollte den Leuten zeigen, dass sie hier nicht ungesehen Müll sammeln, sondern dass viele Menschen und Unternehmen hinter der Aktion stehen“, so die Organisatorin.

Etwas weiter nördlich war das Reiterkorps aus Angermund unterwegs. Sportwart Peter Perovic hatte für seine Gruppe den Abschnitt zwischen Kaiserswerth und Wittlaer ausgesucht. „Ein schwieriges Stück mit vielen Steinen“, so Perovic. Dennoch hatten sich 18 motivierte Helfer aus dem Verein gefunden, um an der Aktion teilzunehmen. Gemeinsam ging es also von Angermund mit dem Planwagen an das Ufer in Kaiserswerth, um dort bis 18 Uhr fleißig Müll zu sammeln.

Der Sportwart freute sich, dass sich vor allem zahlreiche junge Vereinsmitglieder gemeldet hatten. „Die Jugendlichen waren mitunter richtig schockiert, wie viel Müll dort am Rhein lag. Wenn man die Bilder im Fernsehen oder der Zeitung sieht, ist es meistens nicht wirklich greifbar für die jungen Leute. Durch diese Aufräumaktion haben einige sicherlich ein besseres Gespür für die Umweltprobleme bekommen.“ Am Ende kamen drei Kubikmeter Müll auf der großen Ladefläche des Traktors zusammen.

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