Sieg beim Kampfabend in den Niederlanden Boxer Rost behält weiße Weste

Heerlen · Der Düsseldorfer Profi-Supermittelgewichtler gewinnt in Heerlen souverän nach Punkten gegen den Essener Jann Kulik. Am 27. Oktober steigt der große Kampfabend in der Düsseldorfer Classic Remise.

 Timo Rost (2. v. li.) nach seinem Sieg in Heerlen. Links sein Trainer Rüdiger May, rechts der unterlegene Gegner Jann Kulik aus Essen.

Timo Rost (2. v. li.) nach seinem Sieg in Heerlen. Links sein Trainer Rüdiger May, rechts der unterlegene Gegner Jann Kulik aus Essen.

Foto: Wolfgang Wycisk

Timo Rost hatte schon einfachere Kampfabende. Zuerst musste vier Tage vor dem geplanten Fight im niederländischen Heerlen sein Gegner Ridvan Güden passen – er hatte sich einen Spachtel unglücklich in die Nasenwurzel gerammt. „Es war schon heftig“, berichtet Rost, „in so kurzer Zeit einen neuen Gegner zu finden.“ Doch Rost, sein Trainer Rüdiger May und Promoter Uwe Betker wurden fündig, engagierten im talentierten Essener Jann Kulik einen passenden Kontrahenten.

Der erwies sich in den sechs Runden im Supermittelgewicht in Heerlen auch wirklich als stark, doch setzte sich Timo Rost souverän nach Punkten durch. Der Gerresheimer behielt damit seine blütenweiße Weste mit nun fünf Siegen in fünf Profikämpfen. Hundertprozentig glücklich war der 27-Jährige dennoch nicht. „Der Gegner war gut, der Kampf auch“, erklärt er. „Doch leider bringt er mich in der Rangliste nicht weiter. Jann hat eine tolle Amateurzeit hinter sich, war mehrfach deutscher Meister und Nationalstaffel-Boxer. Aber er hatte vor Heerlen eben erst einen Profikampf bestritten und gewonnen.“

Problematisch war auch der Ablauf in den Niederlanden. Anders, als es der Veranstalter vorher versprochen hatte, begann Rosts Kampf statt um 19 Uhr erst um 22.30 Uhr. „Die Niederländer wollten wohl die vielen Düsseldorfer Fans so lange wie möglich in der Halle halten, weil sie so viel verzehren“, sagt Rost lächelnd. „Es ist ein Horror, wenn man fertig in der Kabine sitzt und stundenlang warten muss. Die Spannung so lange hochhalten, mit Handschuhen auf die Toilette gehen – das ist alles kein Spaß. Ich war richtig nervös, auch weil ich Jann Kulik nicht einschätzen konnte.“

Letztlich ging alles gut, und auch Rosts neuer Sponsor durfte mit seiner Box-Premiere zufrieden sein. Stahlrohr-Unternehmer Erwin Schierle, in der Düsseldorfer Sportszene noch bestens bekannt als langjähriger Präsident des damaligen Handball-Bundesligisten HSG, unterstützt seinen Gerresheimer Nachbarn seit kurzem, besuchte in Heerlen erstmals eine Faustkampf-Veranstaltung – und sah sein Geld gut angelegt.

Beim nächsten Kampf am 27. Oktober gegen den gebürtigen Armenier Tiran Metz wird die Organisation sicher besser sein: Dann boxt Rost zum ersten Mal als Profi in seiner Heimatstadt, in der Classic Remise an der Harffstraße. Karten gibt es im Vorverkauf bei Schumacher Gerresheim, bei Energym (Bruchstraße 78) und im Ticketshop Kautz (Adersstraße 48).

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