Gläubigertreffen im Amtsgericht Pooths Schulden: 27 Millionen
Düsseldorf · Die Gläubiger der insolventen Firma Maxfield erlebten gestern im Düsseldorfer Amtsgericht eine böse Überraschung. Die Firma des Ehemannes von Verona Pooth hat weit höhere Schulden als angenommen.
Pooth-Affäre: Gläubigerversammlung
Ihre Tränen kann Irmgard Mäurer nur schwer unterdrücken, als sie gestern Morgen auf dem Flur des Düsseldorfer Amtsgerichts steht. Sie ist eine von 461Gläubigern, die in wenigen Minuten mehr Details über die Insolvenz der Firma Maxfield erfahren werden. Die Designerin hat für den Elektrovertrieb von Franjo Pooth gearbeitet. Bekommt sie ihr Geld nicht, sei ihre Existenz gefährdet, klagt die Frau an. Ihren Festnetzanschluss habe sie schon abmelden müssen.
Nur die Gläubiger dürfen in den Gerichtssaal. Selbst die Staatsanwaltschaft muss draußen bleiben. Insolvenzverwalter Michael Bremen verweist deren Wirtschaftsreferenten und einen Polizeibeamten des Saales. Die Nachrichten, die Bremen den rund 30 Anwesenden präsentiert, sind schlecht: Bislang haben 461Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 27 Millionen Euro gegen Maxfield angemeldet. Die Aussichten, das Geld am Ende in voller Höhe zu erhalten, sind gering. Es bestehe derzeit nur die Aussicht auf Zahlung einer marginalen Quote, sagt Bremen.
Für Pooth besonders prekär ist eine Erkenntnis des Insolvenzverwalters, wonach Maxfield schon Mitte 2007 reif für die Insolvenz gewesen sein soll. Anfang September erhielt das Unternehmen von der Stadtsparkasse Düsseldorf dennoch einen Kredit - gegen die Hinterlegung von Sicherheiten. Nun muss geprüft werden, ob es die überhaupt gab. Sollte der Insolvenzverwalter kein befriedigendes Ergebnis für alle Gläubiger erzielen, wird sich das Verfahren womöglich über mehrere Jahre hinziehen.
