Düsseldorf Nordfriedhof: Ehrenfeld für Weltkriegstote wird saniert

Düsseldorf · Das Feld für 1595 Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Nordfriedhof muss erneuert werden. Eine Mauer, die die terrassenförmig angelegte Ehrenanlage einfasst und mit Platten aus Muschelkalk verkleidet ist, wird saniert.

Im Laufe der Zeit haben sich viele Platten gelöst und im Mauerwerk haben sich Risse gebildet. Im Umfeld der Mauer müssen die Gärtner dazu einige Bäume fällen und Sträucher auslichten. Die Sanierung des Ehrenfriedhofs wird aus Mitteln der deutschen Kriegsgräberfürsorge finanziert.

In einem ersten Schritt haben die Gärtner den dichten Bewuchs aus Efeu an der Mauer entfernt. Die freigelegten Steine untersucht nun ein Sachverständiger, der anschließend ein Konzept zur Sanierung erarbeiten wird. Die Arbeiten werden sich über mehrere Monate erstrecken. Der genaue Zeitplan ist abhängig von den Ergebnissen des Gutachtens. Im Zuge der Sanierung werden Sitzplätze für Besucher wieder hergestellt. Die sind an einigen Stellen ganz von Rhododendren überwuchert. Die Rhododendren sollen im Frühjahr zurückgenommen werden. Der Rückschnitt ist nötig, um auch in diesem Abschnitt das Mauerwerk freizulegen.

Die Baumfällungen sind für Januar geplant. Eine nah dem Ehrenfeld stehende Eiche wurde in den vergangenen Jahren durch Rückschnitte an der Krone entlastet. Nun muss sie jedoch gefällt werden. Mehrere große Äste sind bereits abgestorben. Ein weiterer Rückschnitt ist nicht möglich. Auch eine große Linde unmittelbar am Treppenabgang des oberen Ehrenfeldes kann laut den Gärtnern nicht erhalten werden. Der Baum ist durch einen Pilz geschwächt.

Auf den ursprünglichen Plänen der Anlage sind zwei Linden eingezeichnet, rechts und links vom Treppenaufgang. Dort werden im Zuge der Sanierung zwei große Linden als Ersatz gepflanzt. Eine Birke weist einen extremen Schrägstand auf, zudem hat sie morsche Stellen am Stamm. Die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben, daher muss auch dieser Baum entfernt werden.

Der Nordfriedhof ist 1883 nach Plänen des Gartenarchitekten Eduard Hoppe auf einer Fläche von 15 Hektar angelegt worden. In der Folgezeit wurde der Friedhof mehrfach erweitert. Eine dieser Erweiterungsflächen ist das Ehrenfeld für die Kriegstoten aus dem Ersten Weltkrieg. Es wurde als Feld 118 in den 1920er Jahren angelegt. Die großzügige Anlage schließt nordöstlich an den so genannten Millionenhügel an. Die Kriegsgräber sind nicht als Einzelgräber betont. Für jedes Grab wurde eine Basaltlavaplatte, versehen mit den Daten des Gefallenen, in den Rasen eingebettet. Das Mahnmal aus Muschelkalk auf dem Ehrenfriedhof wurde 1921 von Bildhauer Hermann Nolte nach Plänen des Architekten Hermann Görke errichtet. Das Denkmal zeigt eine verherrlichende Darstellung des Heldentodes.

(RP)
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