Düsseldorf Neue Hoffnung für Opern-Ehe

Düsseldorf · Aus der Nachbarstadt Duisburg kommen Signale, nach denen die Ehe der beiden Opernhäuser doch noch zu retten wäre. Die Duisburger CDU hat in die Debatte um den Sparhaushalt einen Antrag eingebracht, im Kulturetat weiter Gelder für die Rheinoper bereitzustellen.

Düsseldorf: Neue Hoffnung für Opern-Ehe
Foto: Endermann, Andreas

"Der Rat beschließt die Fortführung der erfolgreichen Opernkooperation zwischen den Städten Düsseldorf und Duisburg. Der Rat beauftragt die Verwaltung, den Opernvertrag für weitere fünf Jahre zu verlängern", heißt es in dem Antrag. "Das begrüßen wir als ganz wichtigen Schritt", erklärte Friedrich G. Conzen (CDU), Bürgermeister und Vorsitzender des Kulturausschusses in Düsseldorf. Duisburg muss bis Ende Juni seinen Sparhaushalt verabschieden.

Zuletzt hatte es denkbar schlecht für die Zusammenarbeit der beiden Häuser ausgesehen. Die Duisburger Verwaltung hatte einen Vorschlag eingebracht, wie sie angesichts der dramatischen Finanzlage der Stadt im Kulturhaushalt 20 Prozent einspart. Danach soll Duisburg ab Mitte 2014 auf die Oper zu verzichten, weil sonst ein Kahlschlag in der übrigen Kulturlandschaft nicht zu verhindern wäre.

Die Düsseldorfer Mehrheitsfraktionen von CDU und FDP haben auf diesen Sparhaushalt mit der Suche nach möglichen neuen Partnern reagiert. Sie wollen in der morgigen Stadtratssitzung einen Antrag beschließen, nach dem die Stadt prüft, ob und welche Kooperationen für die Oper mit benachbarten Städten möglich sind. Am liebsten aber wäre auch ihnen, die Ehe würde gerettet. "Diese Zusammenarbeit hat sich sehr gut eingespielt", sagte Conzen.

Der Antrag der Duisburger CDU hat Wirkung gezeigt. Obwohl die Christdemokraten keine Mehrheit im Stadtrat besitzen, könnte ihr Vorschlag Wirklichkeit werden. Vertreter der Duisburger SPD schimpften zwar über den Antrag ("populistisch zusammengeschrieben und unseriös"), ablehnen wollten sie ihn aber auch nicht. Sie stimmten daher mit anderen Fraktionen für eine erste Lesung, so dass über die Verlängerung der Opernehe nicht abgestimmt wurde.

Düsseldorfs Kulturausschussvorsitzender Conzen zielt in dieselbe Richtung: "Bevor der Duisburger Kämmerer leichtfertig die Axt anlegt, sollte er lieber mit allen Beteiligten nach neuen Wegen zur Finanzierung suchen." Verwaltung und Geschäftsführung der Oper sollten ihrerseits Konsolidierungsvorschläge machen und über die Einbindung privater Geldgeber als Sponsoren nachdenken.

Am 5. Juni tagen die Kulturausschüsse von Düsseldorf und Duisburg gemeinsam.

(RP/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort