Mord an Elisabeth Flügge Mordkommission befragt Familie des Verdächtigen
Düsseldorf · Seit er am Dienstagabend in einem Internetcafé in Hamburg festgenommen worden ist, hat David K. kaum ein Wort gesprochen. Nicht mit der Mordkommission, die ihn nach Düsseldorf holte, nicht mit dem Staatsanwalt, und auch beim Ermittlungsrichter schwieg der 36-Jährige, dem Polizei und Staatsanwaltschaft vorwerfen, die alleinlebende, leicht geistig behinderte Elisabeth Flügge in ihrer Wohnung getötet zu haben.
Während David K. in seiner Zelle in der Ulmer Höh' sitzt, laufen die Ermittlungen der Mordkommission "Erkrather" weiter auf Hochtouren. Die Nachbarn im Haus an der Erkrather Straße, in dem am Wochenende Elisabeth Flügges Leiche gefunden worden ist, werden nun vor allem dazu befragt, ob sie David K. schon einmal in der Nähe des Opfers gesehen haben. Und noch immer werden in den Labors der Polizei und des Landeskriminalamts die Spuren ausgewertet, die am Tatort gesichert wurden.
Auch die Familie des aus dem Kreis Heinsberg stammenden Verdächtigen bekommt in diesen Tagen Besuch von der Kripo, die versucht, herauszufinden, wo sich der wohnsitzlose Gelegenheitsarbeiter K. in den vergangenen Monaten aufgehalten hat. "Wir versuchen, ein Bewegungsbild zu erstellen, um so auch klären zu können, wie es zu dem Kontakt zwischen ihm und Elisabeth Flügge kam", sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa gestern.
Der Ankläger hat bei den Justizbehörden in Aachen und Hamburg die Akten über K.s frühere Verurteilungen angefordert. Wegen Vergewaltigung und Mord an einer Siebenjährigen hatte K. eine siebenjährige Jugendstrafe in Aachen verbüßt, und wegen gefährlicher Körperverletzung an einem Minderjährigen war er in Hamburg zu einer Haftstrafe von 33 Monaten verurteilt worden. Kumpa bereitet nun eine Anklage wegen Totschlags vor. Wann er die erheben wird, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte er.
