Düsseldorf Erst Zeitenbummler, dann Großstadtpioniere

Düsseldorf · Theaterbegeisterte Düsseldorfer zeigen am Wochenende, was sie in den Spielklubs der Bürgerbühne einstudiert haben.

 Präsentation bei der Klubsause im vergangenen Jahr. In diesem Jahr findet die Klubsause bereits zum zweiten Mal statt.

Präsentation bei der Klubsause im vergangenen Jahr. In diesem Jahr findet die Klubsause bereits zum zweiten Mal statt.

Foto: Sebastian Hoppe

Was entsteht, wenn sich rund 150 Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen und Hintergründen im Theater zusammenfinden und kreativ austoben? Eine Klubsause. Die Bürgerbühne des Schauspielhauses stellt am Wochenende vor, was ihre Spielklubs im letzten Jahr einstudiert haben.

Die Schauspieler sind Laien, Menschen aus der Stadt mit wenig oder keiner Theatererfahrung. Im September vergangenen Jahres konnten sie sich bei einer Auftakt-Veranstaltung über das Angebot informieren. Entstanden sind acht Spielklubs, die sich einmal pro Woche getroffen haben, um ins Gespräch zu kommen und spielerisch Geschichten zu entwickeln.

Zwei Kinder-Klubs sind dabei: "Die Glückspilze" haben zum Thema Glück gearbeitet, bei den "Großstadtpionieren" geht es um das Leben in der Stadt. "Die Unentschiedenen" sind eine Jugendgruppe von 18- bis 25-Jährigen. Theaterbegeisterte ab 40 Jahren haben zusammen in der Gruppe der "Zeitenbummler" geprobt und gespielt. Bei der "Generation Regenbogen" ging es um Geschlechterrollen.

Theaterpädagogen, professionelle Schauspieler und dem Theater verbundene Künstler haben die Gruppen geleitet. Die Themen haben sie nur vorgeschlagen; ausprobiert und spielerisch weiterentwickelt wurden sie von den Teilnehmern selbst. Ganz unterschiedliche Geschichten sind dabei entstanden: Ein Klub hat sich an einem vorgegebenen Stück orientiert, ein anderer konzipierte eine Kollage aus unterschiedlichen Szenen. "Auf Theatererfahrung kommt es nicht an", sagte Matin Soofipour, Theaterpädagogin und Leiterin eines Klubs: "Es reichen Interesse und Spielfreude."

In die Produktionen einbezogen sei auch die Vielfalt der Teilnehmer. "Wir arbeiten barrierefrei und thematisieren zum Beispiel Fremdsprachen und Herkunft, wenn ein Flüchtling in seiner Muttersprache spricht", sagte sie: "Die Gruppendynamik, die dabei entsteht, kann man nicht planen." Die Teilnahme an den Klubs ist unverbindlich, die Proben und die professionelle Anleitung sind kostenlos. Es ist schon das zweite Jahr, dass so viele Düsseldorfer die Gelegenheit ergriffen haben, gemeinsam Theater zu spielen.

Das Programm sieht so aus: Am Freitag, 25. Mai, treten um 18.30 Uhr "Die Unentschiedenen", auf, um 20 Uhr "Die Zeitenbummler". Am Samstag, 26. Mai, geht es um 14 Uhr los mit den "Hörspielenden". 15 Uhr: "Die Welt ist eine Scheibe", 16 Uhr: "Die Glückspilze", 17 Uhr: "Die Großstadtpioniere", 19 Uhr: "Die Generation Regenbogen", 20 Uhr: "Die Träumer".

Zuletzt gibt es eine Abschlussparty, zu der alle Besucher eingeladen sind. Die Karten kosten für die Vorstellungen am Freitag fünf Euro, am Samstag für je zwei Vorstellungen in einem Block zehn Euro. Der nächste Klub-Auftakt ist am 23. September um 15 Uhr.

Info Junges Schauspielhaus, Münsterstraße 446.

(lhen)
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