Nach Halleneinsturz Rosenmontagswagen wieder im Trockenen

Der Rosenmontagszug ist nicht in Gefahr. Die eingestürzte Zelthalle der Karnevalisten steht wieder. Aber einige Jeckengesellschaften mussten und müssen ihre Wagen noch ein zweites Mal dekorieren und erneut mit Figuren aus Pappmaché schmücken.

 Jacques Tilly in der wieder aufgebauten Zelthalle. Die Halle war im Dezember unter der Schneelast eingestürzt.

Jacques Tilly in der wieder aufgebauten Zelthalle. Die Halle war im Dezember unter der Schneelast eingestürzt.

Foto: RP, Andreas Bretz

Am Heiligabend hatte tonnenweise Schnee und starker Wind das Dach der neben der großen Wagenbauhalle des früheren Rheinbahndepots stehenden Leichtbauhalle am Steinberg zum Einsturz gebracht. 15 bereits fertige gebaute Wagen für den "Zoch" waren quasi verschüttet.

Viele Jecken mussten mit den Arbeiten danach wieder fast von vorn anfangen. Einige Wagen waren allerdings nicht allzu schwer beschädigt, zum Beispiel der der Prinzengarde Blau-Weiss und der Kinderprinzenwagen der Tonnengarde. Beide standen an günstigen Plätzen am Rande der Halle. Größere Schäden gab es dagegen an den Aufbauten von Mercedes und BMW sowie der DMT.

Seit ein paar Tagen steht die Leichtbauhalle wieder. Da atmet vor allem Zugleiter Hermann Schmitz auf: "Jetzt läuft wieder alles normal." Er war höchstpersönlich sozusagen Chef der Bergungskolonne an der eingestürzten Halle, griff selbst zum Messer, schnitt von einem Krankorb die Zeltplanen auf, um den Schnee vom Dach der Leichtbauhalle zu bekommen. Zwei große Kranwagen der Firma Prangl waren direkt nach Weihnachten angerückt. Prangl selbst ist ein großer Freund und Förderer des Düsseldorfer Karnevals. Einige Wagen wurden tatsächlich unversehrt unter Tonnen von Schnee geborgen. Bis zur Wiederaufbau der Halle mussten die Jecken, die seit Wochen mit Liebe und Elan an ihren Fahrzeugen basteln, ein bisschen improvisieren.

Düsseldorfers jecker Designer Jacques Tilly, der seit Jahren die berühmten satirischen Mottowagen gestaltet: "Die beschädigten Fahrzeuge kommen in die große Halle und werden dort nachgebessert. Die Wagen mit fertig gestalteten Aufbauten können im Gegenzug wieder ins Trockene, in die aufgebaute Halle fahren. Man weiß ja nicht, wie das Wetter in den nächsten Wochen wird. Bis zum Rosenmontag am 5. März sind es ja noch ein paar Wochen."

Folgen hat der Zusammenbruch der Zelthalle dennoch für das Comitee Düsseldorfer Carneval: Die Kosten für Bergung und Wiederaufbau. CC-Geschäftsführer Jürgen Rieck: "Wir sind ja finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Ich kann den genauen Betrag noch nicht beziffern. Aber es ist auf jeden Fall ein Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich. Und dafür zahlt keine Versicherung. Weil der Einsturz durch die Schneemassen sozusagen höhere Gewalt war. Wir müssen selbst dafür aufkommen."

(efie)
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