Düsseldorf Gerresheimer will wachsen und in Düsseldorf bleiben

Düsseldorf · Trotz eines deutlichen Wachstumskurses und dem Ziel, in naher Zukunft weitere Firmen zu übernehmen, hält Gerresheimer an seinem Hauptsitz in Düsseldorf fest.

 Der Vorstandsvorsitzende der Gerresheimer AG, Uwe Röhrhoff

Der Vorstandsvorsitzende der Gerresheimer AG, Uwe Röhrhoff

Foto: Privat

"Wir sind inzwischen ein sehr internationales Unternehmen und in 16 Ländern in Europa, Amerika und Asien vertreten. Aber wir bekennen uns zu unseren Wurzeln und dem Standort Düsseldorf als unserem Konzernsitz", sagte der Vorstandsvorsitzende Uwe Röhrhoff am Mittwoch im Gespräch mit der Rheinischen Post. "Es ist wichtig zu wissen, woher man kommt", so der gebürtige Mönchengladbacher weiter.

Röhrhoff verfolgt bei Gerresheimer einen aggressiven Wachstumskurs. Branchenkenner gehen davon aus, dass der Düsseldorfer Spezialverpackungshersteller noch im laufenden Jahr ein weiteres Unternehmen zukaufen wird. Der nächste Schritt steht offenbar unmittelbar bevor. "Ich bin optimistisch, dass wir bald etwas zu verkünden haben", sagte Röhrhoff in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Handelsblatt. Er ließ jedoch noch offen, wo der Zukauf erfolgen soll.

Umsatz soll verdoppelt werden

Die finanziellen Reserven für die Akquisitionsstrategie von Gerresheimer sind vorhanden. Laut Röhrhoff hat der Konzern ungenutzte Kredite in Höhe von einer viertel Milliarde Euro. Hinzu kämen liquide Mittel in Höhe von 110 Millionen Euro. Damit habe das Unternehmen ausreichend Spielraum für weitere Akquisitionen.

In Europa ist Gerresheimer Marktführer auf dem Markt für Pharmaverpackungen. In den USA besteht allerdings noch Nachholbedarf. Diese Lücke soll laut Röhrhoff durch Zukäufe geschlossen werden. Auch in Schwellenländern fahnden die Düsseldorfer nach Übernahmekandidaten. Erst kürzlich hatte Gerresheimer die brasilianische Firma Vedat übernommen. Die Integration ist laut Röhrhoff gut verlaufen.

Der Vorstandsvorsitzende hat mit Gerresheimer hochgesteckte Ziele. "Langfristig wollen wir einen Umsatz von zwei Milliarden Euro erzielen", so Röhrhoff. Das wäre eine Verdoppelung der Erlöse gegenüber dem Jahr 2010. Für das abgelaufene Jahr stellte der Manager ein Umsatzplus von sechs bis sieben Prozent in Aussicht.

Anfang Februar wird Gerresheimer die Zahlen des Jahres 2011 präsentieren und einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr geben. Möglicherweise wird Röhrhoff dann den nächsten Übernahmekandidaten beim Namen nennen.

Der Konzern ist aus der früheren Gerresheimer Glashütte im gleichnamigen Düsseldorfer Stadtteil hervorgegangen. Das Werk war 2005 geschlossen worden. Das Unternehmen produziert heute neben Glasverpackungen auch hochwertige Kunststoffverpackungen für Medikamente. Weltweit werden 10 000 Mitarbeiter beschäftigt. Hauptsitz ist Düsseldorf.

(RP/jco)
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