Düsseldorf Feuerwehr-Erklärung zum Brand in Angermund

Düsseldorf · Aufgrund von Irritationen in der Bevölkerung rund um den Einsatzablauf in Angermund hat die Feuerwehr Düsseldorf eine Ergänzungsmeldung zu den bisherigen Pressemeldungen veröffentlicht.

Angermund: Feuer im Gewerbegebiet Freiheitshagen
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Angermund: Feuer im Gewerbegebiet Freiheitshagen

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Die Erklärung im Wortlaut:

Nach dem Alarm- bzw. Meldungseingang bei der Feuerwehrleitstelle um 20.48 Uhr sind neben den Feuerwachen 5 (Unterrath) und 2 (Oberkassel) auch die Freiwilligen Feuerwehren Angermund und Wittlaer alarmiert worden. Die ersteintreffende Einheit war ein Rettungswagen der Berufsfeuerwehr um 20.54 Uhr. Dieser meldete unverzüglich der Feuerwehrleitstelle die ersten Erkundungsergebnisse.

Nur 2 Minuten später (um 20:59 Uhr) trafen die ersten Löschfahrzeuge an der Einsatzstelle ein und leiteten sofort nötige Maßnahmen ein. Die Löschgruppe Angermund der Freiwilligen Feuerwehr befand sich bei Alarmierung auf einer geplanten Fahrzeugeinweihung mit anschließend gemeinsamer Übung in Ratingen. Sofort begaben sich die Feuerwehrleute aus Angermund alarmmäßig auf den Weg nach Düsseldorf zu der Einsatzstelle. Dort trafen diese nach nur 14 Minuten (um 21.02 Uhr) ein.

Vom ersteintreffenden Löschfahrzeug wurde in der gesamten Halle eine dichte Rauchentwicklung festgestellt. Es wurde daher noch versucht, mit Unterstützung einer Wärmebildkamera einen Innenangriff zu starten. Dieser wurde begonnen, aber nach kurzer Zeit vom zuständigen Einheitsführer wegen akuter Gefährdung der Einsatzkräfte von außen abgebrochen, als in der Halle ein starker Temperaturanstieg zu verzeichnen war und im Dachbereich das Flammenbild von außen erkennbar stark zunahm.

Daraufhin wurde taktisch vom Innen- sofort auf Außenangriff umgestellt, mit dem Ziel die Nachbarschaft zu schützen. Dabei wurde in kurzer Zeit festgestellt, dass sich in der Gebäudetrennwand von dem direkt angebauten Gebäude (Gaststätte, Hotel/Pension) zu dem brennenden Objekt mehrere Fenster befinden. Diese waren durch das Feuer bereits durchbrochen. Die dahinter liegenden Zimmer/Flure und der Dachbereich im Hotel waren teilweise verraucht.

Weil zunächst keine Informationen über Personen, die sich gegebenenfalls noch in dem Hotel befanden, vorlagen, mussten aus Sicherheitsgründen die Feuerwehreinsatzkräfte alle Zimmer, Flure und den Dachbereich kontrollieren und diese dazu teilweise gewaltsam öffnen, um evtl. sich dort aufhaltende Menschen vor dem Brandrauch und dem Feuer zu retten. Da unklar war, wie viele Personen sich im Hotel aufhalten bzw. gerettet werden müssen und die Lage unübersichtlich war, wurden dafür mehrere Feuerwehreinsatzkräfte bereitgestellt. Diese konnten erst im weiteren Einsatzverlauf andere Aufgaben übernehmen.

Das Hoteldach wurde in der Folge von innen und außen teilweise geöffnet, um ein Übergreifen auf die Dachkonstruktion zu verhindern. Parallel dazu waren nach einem ersten Patienten in der ersten Stunde noch 2 weitere Patienten rettungsdienstlich zu versorgen und ins Krankenhaus zu transportieren. Das Löschwasser wurde zu Einsatzbeginn von den Löschwassertanks der Feuerwehrfahrzeuge abgegeben.

Der nächste Hydrant (Gerätehaus Angermund) wurde nach Angaben der Einsatzkräfte sehr schnell in Betrieb genommen. Es handelt sich allerdings um einen Hydrantentyp mit einer geringen Wasserleistung. Infolgedessen wurden parallel zwei weitere Wasserleitungen auf größeren Hydrantentypen in Betrieb genommen und so aus entsprechender Entfernung über Schläuche herangeführt.

Ein überdurchschnittlicher Ausfall von Schläuchen ist nicht bekannt. Es zeigte sich auch bei diesem Einsatz, dass es zu Zeitverzögerungen durch falsch geparkte Privatfahrzeuge sowohl bei der Fahrzeugaufstellung der Feuerwehr als auch beim Betreiben der Hydranten kam. An einer Drehleiter (Baujahr 2007) wurde festgestellt, dass das Wasser abgebende Instrument (sogenanntes Wenderohr) im Leiterkorb nur schwer seitlich schwenkbar war, daher konnte nicht direkt richtig Wasser abgegeben werden. In der Folge zum Einsatz wurde ein Defekt festgestellt. (Die Drehbuchse des Wenderohrs ist gebrochen).

Es gelang durch richtige Einsatztaktik und entschlossenes Vorgehen, das direkt angebaute und baulich nicht getrennte Gebäude zu schützen. Dies kann angesichts der Einsatzbedingungen als außergewöhnlich gute Leistung bezeichnet werden.

(EW)
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