Düsseldorf Ex-Bordell-Chef soll 200.000 Euro zahlen

Düsseldorf · Insolvenzverwalter fordert Geld zurück, das im Tresor gelegen haben soll.

Rund ein Jahr nach seiner Verurteilung zu mehrjähriger Haft wegen organisierter Kunden-Abzocke wehrt sich Tomas M. (53) als Ex-Bordell-Chef von der Rethelstraße nun gegen eine 200.000-Euro-Klage. Vorm Landgericht fordert der Insolvenzverwalter der früheren Luxus-Bordelle von M. nämlich die Auszahlung von 204.500 Euro.

Dieser Betrag soll restlos verschwunden sein - und für die Gläubiger der längst insolventen Bordelle außer Reichweite. Doch beteuert M., der zeitweise auch Geschäftspartner von Rotlicht-Größe Bert Wollersheim war, er habe jenes Bündel Bargeld im Mai 2012 in den Zentraltresor seiner Erotik-Betriebe an der Rethelstraße und auch am Worringer Platz deponiert. Er habe damit, so ließ er vortragen, den Bargeldbedarf in jenen Luxus-Bordellen decken wollen. Dafür, dass das Geld in den Safe kam, hat M. auch eine Ex-Mitarbeiterin als Zeugin benannt. Doch bisher ist es dem Insolvenzverwalter angeblich nicht gelungen, einen solchen Geldstapel irgendwo aufzuspüren. Sollte M. das Bündel damals wirklich deponiert haben, bleibe auch immer noch offen, wo der Betrag dann geblieben ist. Da M. das Geld damals von einem Firmenkonto abgehoben haben soll und dessen weitere Verwendung nicht nachweisen kann, solle er jetzt für die Summe geradestehen, so die Klage gegen ihn. Doch ob es dazu kommt, ist noch offen, ein Urteil bisher nicht in Sicht.

Im Juli 2017 war M. nach fünf Jahren U-Haft wegen organisierten Betruges an Bordell-Gästen vom Landgericht zu acht Jahren, einem Monat Haft verurteilt und direkt auf freien Fuß gesetzt worden. Über seine Revision gegen dieses Hafturteil ist noch nicht entscheiden. Ob und wann eine Reststrafe fällig wird, ist daher ebenso fraglich.

(wuk)
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