Einrichtung in Düsseldorf-Bilk Die Spieloase wird zum Nachbarschaftstreff

Düsseldorf · Der Aus- und Umbau der Einrichtung für Jung und Alt an der Brunnenstraße in Bilk ist abgeschlossen – und er kann sich sehenlassen. Bis zum Frühsommer soll auch der neue Spielplatz fertig sein.

 Die siebenjährige Vanessa tobt sich in der neuen Bewegungshalle der Bilker Spieloase aus. Auch an einer Kletterwand können sich die Kinder nun ausprobieren.

Die siebenjährige Vanessa tobt sich in der neuen Bewegungshalle der Bilker Spieloase aus. Auch an einer Kletterwand können sich die Kinder nun ausprobieren.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Spieloase Bilk ist seit rund vier Jahrzehnten eine Institution im Stadtteil. Erwachsene, die früher selbst in dem Treff im Hof an der Brunnenstraße spielten, bringen inzwischen ihre eigenen Kinder vorbei. Und was dem Nachwuchs, aber auch Erwachsenen und Senioren nun geboten wird, ist absolut sehenswert, denn der barrierefreie Aus- und Umbau der Spieloase ist weitestgehend abgeschlossen.

Wenn Vorstandsmitglied Gerti Kobarg durch das Gebäude läuft, den Aufzug, die große Terrasse mit Blick auf den Spielplatz, die neue Bewegungshalle, den großen Aufenthaltsraum in der ersten Etage, den Kreativraum und den Lesebereich zeigt, schaut sie mehr als zufrieden drein. „Ich bin immer noch sprachlos, in welchen Genuss wir jetzt kommen. Wir hatten immer viele Ideen, wurden aber ausgebremst, weil die Räume fehlten. Aber jetzt haben wir den Platz, um unsere Ideen umzusetzen“, sagt Kobarg. Ohne die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung, dem Jugendamt und der Politik wäre der mehr als zwei Millionen Euro teure Umbau nicht möglich gewesen, weil der Spieloase-Verein ihn nicht hätte stemmen können. „Wir empfinden den Umbau auch ein bisschen als Würdigung unserer Arbeit im Ehrenamt“, sagt Kobarg.

Sie und Sieglinde Milz (erweiterter Vorstand, Kreativgruppe) halten die Bedeutung der Spieloase für den Stadtteil für extrem wichtig. Weil es hier wenige offene Kinder- und Jugendarbeit gibt, sagen sie. Aber auch, weil die Spieloase, zu der 30 bis 50 Kinder pro Tag vorbeikommen, mehr als eine Einrichtung ausschließlich für den Nachwuchs darstellt und nicht nur zum Beispiel eine Hausaufgabenbetreuung anbietet. Es hat sich nämlich im Veedel auch herumgesprochen, dass mittwochnachmittags die Spieloase zur Café-„Genussoase“ wird, zu der immer mehr Menschen kommen. „Es ist ein Nachbarschaftstreff geworden, bei dem Jung und Alt in Kontakt bleiben sollen“, sagt Kobarg. Ein noch größerer Zulauf – für das gesamte Angebot – wird erwartet, wenn die Nachbarn aus dem neuen Wohnquartier „Karolinger Höfe“ durch ein kleines Törchen im Zaun die Spieloase erreichen und nicht mehr über die Brunnenstraße müssen. „Der Austausch mit der Nachbarschaft ist gewollt“, sagt Kobarg.

So ganz fertig ist die Spieloase nach ihrem Umbau aber noch nicht. Die Stadt saniert zurzeit noch für rund 300.000 Euro, finanziert aus Mitteln des Masterplans Kinderspielplätze, den Spielplatz, die Arbeiten sollen bis zum Frühsommer gehen. Wie die Stadt mitteilt, prägt das Thema „Oase“ die Gestaltung des vergrößerten Spielangebots. Nach seiner Fertigstellung gliedert sich der Spielplatz in einen vorderen Bereich für ältere Kinder und einen hinteren Bereich, der insbesondere die Jüngeren anspricht. Zentrales Element wird ein neuer Spielturm mit verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten und einer Tunnelrutsche sein. Die bestehende Wassermatschanlage ergänzt die Stadt um einen Wassermatschtisch, der wie der Turm ebenfalls barrierefrei zugänglich sein wird. Die große Reifenschaukel und das Holzspielhäuschen bleiben erhalten. Das Motto „Oase“ wird mit zwei Palmen aufgegriffen und im hinteren Teil des Spielplatzes entsteht zudem eine mit Hecken eingefasste Fläche, die der Kinder- und Jugendeinrichtung für Gärtnerprojekte zur Verfügung stehen wird.

Und wie sieht die Zukunft der Spieloase sonst aus? Ein Leseclub befindet sich in Planung, um den Spaß am Lesen zu vermitteln oder beizubehalten. Alle zwei Monate soll es auch wieder ein Sonntagsfrühstück geben, bei dem sich die Eltern mit anderen Erwachsenen treffen und die Kinder spielen können. Und zuguterletzt würden es sich Kobarg und Milz wünschen, wenn die Vereinsarbeit auch auf jüngere Generationen verteilt wird. „Die Gründungsmitglieder sind seit fast 40 Jahren immer noch dabei. Frisches Blut könnte helfen“, so Kobarg.

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