Düsseldorf-Lichtenbroich Wo es noch echten Trödel gibt

Düsseldorf · In „Leetebrok“ wurde endlich wieder getrödelt. Vor allem Familien freuten sich auf das Comeback und auf ganz viel Spielzeug und Kinderkleidung. Auch Nachbarn bauten vor ihren Häusern in Düsseldorf-Lichtenbroich Stände auf.

 Der Trödelmarkt in Lichtenbroich bot ein buntes, abwechslungsreiches Angebot.

Der Trödelmarkt in Lichtenbroich bot ein buntes, abwechslungsreiches Angebot.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Der sechsjährige Mats wühlt begeistert in einer Kiste mit Spielzeugautos. Irgendwo da drin muss doch eines sein, das er dringend braucht. „Ein Drachenauto habe ich schon gefunden“, sagt er voller Freude. Lego-Spielzeug und Autos sind es, die es dem Jungen auf dem Trödelmarkt in Lichtenbroich angetan haben. „Mats sucht immer nach Autos, die er schon hat, nur in einer anderen Farbe. Die können dann gegeneinander Rennen fahren“, erzählt seine Oma Ulla.

Sie ist glücklich, dass in Leetebrok, plattdeutsch für Lichtenbroich, nach zwei Jahren Pause endlich wieder getrödelt wird. „Hier ist so lange nichts gewesen und es ist schön, sonntags wieder etwas mit meinem Enkel unternehmen zu können.“ Zu dem Trödel auf der Festwiese am Bockumer Weg kommt sie gerne, denn für Familien mit Kindern sei er ideal, findet Ulla.

Ganz so voll wie üblich, ist es bei dem beliebten Trödel in diesem Jahr nicht. Viele Stellplätze sind leer geblieben und auch die Besucher sind nicht so zahlreich. „Das liegt sicherlich daran, dass der erste Mai in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt“, sagt Cornelia Hösch vom Fest- und Förderverein Leetebrok.

„Heute sind an vielen Orten in Düsseldorf Trödelmärkte. Das wird auch ein Grund sein“, ergänzt Trödlerin Anja Lehr. Trotzdem ist Lehr bisher zufrieden mit dem Tag. Ihr Angebot ist bunt, Kleidung, Spiele oder auch Deos stehen auf ihrem Tisch. „Ich habe die Coronazeit genutzt, um ein wenig auszumisten, wie die meisten wahrscheinlich“, erzählt sie lachend. Daher habe sie sowohl ältere als auch neuere Ware, wie Fehlkäufe, dabei.

Insgesamt ist das Bild auf dem Festplatz bunt. Ob Haushaltswaren, Bücher, Spielzeug, Kleidung, Schmuck oder auch Fahrräder, es dürfte für jeden etwas dabei sein. Auch Kinderstände gibt es. „Bis 14 Jahre dürfen Kinder kostenlos mittrödeln, die einzige Bedingung ist, dass sie kindgerechte Dinge verkaufen“, sagt Hösch.

Hanna (12) und Natalia (9) verkaufen Spiele und Bücher, für die sie zu alt geworden sind. „Als wir die Plakate gesehen haben, haben wir zu Hause mal geschaut, was wir nicht mehr brauchen“, erzählt Hanna. Auch selbstgemalte Acrylbilder sind mit dabei. Was sie mit ihrem Erlös anfangen wollen, wissen die Schwestern noch nicht, aber vielleicht finden sie ja etwas, wenn sie es schaffen, selbst ein wenig zu bummeln.

Petra und Achim Wenicker sind schon fündig geworden. Bücher, CD-Rohlinge und ein Brecheisen haben es in ihre Tasche geschafft. „Nicht zum Einbrechen“, versichert Achim Wenicker lachend. „Das Brecheisen kann ich ab und zu in der Garage brauchen.“ Die Unterrather kommen gerne zum Lichtenbroicher Trödelmarkt. „Wir finden hier immer etwas. Das Schöne ist, dass es hier keine Händler, sondern nur echten Trödel gibt. Die Preise sind gut und die Atmosphäre stimmt“, meint das Paar.

Und da Trödeln auch hungrig macht, hat der Verein Leetebrok für Verpflegung gesorgt. Den Appetit stillen Pommes, Bratwürstchen, Crêpes, Zuckerwatte. Neben den üblichen Getränken gibt es auch Cocktails. Und ein DJ sorgt für gute Laune. Auch Nachbarn beteiligen sich am Trödelmarkt und haben vor ihren Häusern Stände aufgebaut.

„Das ist für uns vollkommen okay, schließlich müssen sie zwei Tage mit dem Lärm leben und akzeptieren auch, dass Parkplätze wegfallen“, so Hösch. Zwei Tage, weil am Samstag schon das Maifest stattgefunden hat, das ein großer Erfolg war: „Es war nicht so leicht, die Menschen am Ende nach Hause zu schicken.“

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