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Filiale an der Kö schließt Die Sparkasse Düsseldorf baut Jobs ab

Düsseldorf · Die Sparkasse will mehrere Hundert Stellen abbauen. Um vier Millionen Euro Miete pro Jahr zu sparen, wird die Verwaltung bald von Heerdt in die Zentrale verlegt. Auch das Private Banking sitzt nicht mehr an der Königsallee.

Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse.

Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse.

Foto: Andreas Bretz

Düsseldorfs größte Bank schrumpft weiter. Die Schließung von 18 Kundenfilialen im gesamten Stadtgebiet wurde schneller abgeschlossen als zunächst geplant. Schon folgt darauf ein weiterer Schrumpfungsprozess in der Fläche: So wird die Niederlassung an der Königsallee 56 geschlossen. Die meisten der 70 Mitarbeiter sind bereits in die Hauptstelle an der Berliner Allee umgezogen. Die wenigen, die noch an der Kö arbeiten, werden bald folgen, wie ein Sprecher der Bank bestätigte.

Die Niederlassung war erst im Jahr 2011 unter dem damaligen Privatkundenvorstand Andreas Goßmann eröffnet worden. Dort wurden unter dem Label "Private Banking" die vermögenden Privatkunden der öffentlich-rechtlichen Bank betreut. In den Räumlichkeiten war zuvor die Commerzbank untergebracht gewesen, die Eröffnung war mit großem Tamtam gefeiert worden. "Es gibt nur eine kleine Anzahl von international bekannten Straßen, die sich zurecht als Boulevard bezeichnen. Die Düsseldorfer Kö gehört sicher dazu", sagte Goßmann damals. Er war im Oktober 2013 bei der Sparkasse nach einem Machtkampf ausgeschieden.

Weitere Sparmaßnahmen

Die Niederlassung ist nicht die einzige Sparmaßnahme der Bank. Bis 2020 soll der Verwaltungssitz in Heerdt in der Nähe des Albertussees geschlossen werden. Dort arbeiten heute etwa 200 Mitarbeiter, die überwiegend mit internen Abläufen befasst sind. Diese Abteilungen sollen später auch in der Zentrale an der Berliner Allee arbeiten, bestätigte der Sprecher. Nach Informationen unserer Redaktion spart die Stadtsparkasse durch die beiden Verlagerungen ab 2021 jährlich rund vier Millionen Euro an Miete.

Filialschließungen und Verlagerungen ziehen einen umfangreichen Stellenabbau nach sich, über den zuerst die "Westdeutsche Zeitung" berichtet hatte. Die Zahl von 250 bis 400 Stellen, die abgebaut werden sollen, bestätigte der Sprecher nicht. Bekannt ist aber, dass rund 20 Prozent der 1900 Mitarbeiter heute zwischen 55 und 65 Jahre alt sind. Die Sparkasse plant ein Programm für Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen. Dafür wurden in der Bilanz bereits erhebliche Rückstellungen gebildet, die den Jahresüberschuss 2017 deutlich schmälern.

Weniger Geld für die Stadt

Damit ist mal wieder Streit mit dem Oberbürgermeister programmiert. Denn durch die Rückstellungen in der Sparkassenbilanz, deren Höhe deutlich im zweistelligen Millionenbereich liegen dürfte, schmälert sich der Betrag, den Thomas Geisel, gleichzeitig Verwaltungsratschef der Bank, an die Stadt ausgeschüttet sehen möchte.

"Sobald Zahlen zum Stellenabbau bekannt sind, gehe ich davon aus, dass sie zwischen dem Vorstand und dem Verwaltungsrat besprochen werden und dass dabei auch die Flächenversorgung der Sparkasse, also die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern, eine Rolle spielt", sagte Geisel auf Anfrage. "Am besten ist, wenn es ein enges Einvernehmen gibt. Schließlich hat der Verwaltungsrat die gesetzliche Aufgabe, über die Richtlinien der Geschäftspolitik zu bestimmen", so Geisel weiter.

(tb)
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