Heute startet die achte Ausgabe Sels gibt das Photo Weekend ab

Düsseldorf · Die Galeristin Clara Sels will kürzer treten und sich die Leitung zumindest teilen.

 Clara Sels in ihrer Galerie. Sie will sich entlasten.

Clara Sels in ihrer Galerie. Sie will sich entlasten.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Beim Photo Weekend bahnt sich ein Umbruch an – auf mehreren Ebenen. Die Galeristin Clara Sels, die das 2012 gestartete Ausstellungs- und Veranstaltungswochenende rund um die Fotokunst leitet, will kürzer treten. „Ich möchte mich entlasten und mich mehr um mein eigenes Geschäft kümmern“, sagte Sels unserer Redaktion. Einen kompletten Rückzug aus der Leitung bedeute das aber nicht unbedingt, sagte Sels, die eine Galerie an der Poststraße in der Carlstadt betreibt. Sie könne sich auch vorstellen, eine zweite Person dazuzuholen. „Das ist alles noch Zukunftsmusik.“ Zugleich wird die Veranstaltung in diesem Jahr nach bisherigem Stand zum letzten Mal von der Stadt finanziell gefördert.

Heute Abend startet die achte Auflage des Photo Weekend. Zu sehen sind mehr als 50 historische und zeitgenössische fotografische Positionen. Die teilnehmenden Museen, Galerien und Off-Räume bieten am Festivalwochenende ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Filmen und Künstlergesprächen.

Im vergangenen Jahr hatte es einen heftigen Streit um die Zukunft des Photo Weekends gegeben. Hintergrund war die Frage, ob das von Galeristen organisierte Weekend in einem neuen städtischen Foto-Festival aufgehen soll, das der Direktor des NRW-Forums, Alain Bieber, leiten sollte. Am Ende zerstritten sich die Teilnehmer so stark, dass die beiden Veranstaltungen zeitgleich, aber unabhängig voneinander ausgerichtet wurden. In diesem Jahr bleibt die Zukunftsfrage außen vor: Erst im kommenden Jahr soll ein neuer Anlauf für das städtische Festival genommen werden, eine Arbeitsgruppe entwickelt dafür eine Konzeption. Das NRW-Forum nimmt in diesem Jahr wieder am Photo Weekend teil.

Die Veranstaltung steht vor einer ungewissen Zukunft – nicht nur durch Sels Rückzugs-Pläne: Die städtischen Kulturpolitiker haben für das laufende Jahr zum letzten Mal eine finanzielle Förderung in Höhe von 30.000 Euro bewilligt, ab dem kommenden Jahr soll das Geld in das neue städtische Festival fließen, von dem sich das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP viel erhofft. Die Organisatoren des Photo Weekends müssen entscheiden, ob und in welcher Form sie sich an der neuen städtischen Veranstaltung beteiligen wollen oder ob sie ohne Beteiligung der öffentlichen Hand weitermachen.

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