Düsseldorf Bezirksvertreter verlangen Stadtteilbus für den Osten

Düsseldorf · Wenn am Mittwoch der Ordnungs- und Verkehrsausschuss die Beschlussfassung zum Straßenbahn- und Stadtbahnnetz nach Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie im kommenden Jahr absegnen will, gibt es für Politik und Verwaltung eine weitere Hürde zu überwinden, die ihnen gestern die Bezirksvertretung 7 eingebrockt hat.

Geschlossen lehnten die Stadtteilvertreter die Verwaltungsvorlage ab, in der die gefassten Prüfaufträge abgearbeitet schienen. Die Ergänzungen im Netz von Bus und Bahn wurden jedoch als nicht ausreichend kritisiert. Stattdessen wurde ein interfraktioneller Antrag, einen Stadtviertelbus als Ringlinie einzusetzen, um neben Gerresheim auch Hubbelrath und Knittkuhl nach dem Wegfall der Linie 713 an die Innenstadt anzubinden, ohne Gegenstimme angenommen. Darüber hinaus soll die Linie 725 bis zum Gerresheimer Krankenhaus führen.

Als "völlig unzureichend" bezeichnete etwa Rainer Klöpper (CDU) die Anbindung von Knittkuhl und Hubbelrath sowie die entsprechenden Umsteige- und Anschlussmöglichkeiten im Zentrum von Gerresheim. Elke Fobbe (SPD) kommt vor allem die Barrierefreiheit viel zu kurz: "Das ist spätestens seit der Inklusion zu einem Bürgerrecht geworden." Während Eva-Maria Mörger (Grüne) schon immer der Überzeugung gewesen sei, Investitionen in den ÖPNV seien oberirdisch besser angelegt, kann auch Rainer Matheisen (FDP) gerade für ältere Menschen in den abgelegeneren östlichen Ortsteilen keinerlei Verbesserungen erkennen: "Es gibt vielfach nur Verschlechterungen. Diese Planung ist so schlichtweg nicht akzeptabel."

Verkehrsexperte Klaus Lorenz von der Stadt versuchte die Vorwürfe zu entkräften, verwies darauf, dass der Einsatz von Schnellbussen nicht allein Sache von Düsseldorf und der ÖPNV nun mal ohnehin ein Zuschussgeschäft sei, bei dem man Abstriche in Kauf nehmen müsse. Auch bei der Barrierefreiheit sei die Stadt auf einem guten Weg, "aber man wird akzeptieren müssen, dass es einige Stellen in der Stadt gibt, da funktioniert das einfach nicht". Ähnliches gelte für die Umsteigemöglichkeiten: Man könne nicht überall für viel Geld den gesamten Verkehrsraum an jeder Haltestelle komplett neu gestalten.

(arc)
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