Gegen Gesundheitsreform 10.000 Apotheker protestieren in Düsseldorf

Der Burgplatz erstrahlt in Weiß: Rund 10.000 Apotheker haben am Mittwoch in Düsseldorf gegen die geplante Gesundheitsreform demonstriert. Mit Trommeln und Trillerpfeifen sowie zahlreichen Plakaten und Transparenten machten sie ihrem Unmut Luft. Die Demonstranten forderten die Sicherung der Arzneimittelversorgung und wandten sich dagegen, dass die Apotheker 500 Millionen Euro Einsparungen für die Krankenkassen erbringen und dafür selbst haften sollen.

Mit Trillerpfeife und Plakaten geben die Apotheker ihren Unmut kund.

Mit Trillerpfeife und Plakaten geben die Apotheker ihren Unmut kund.

Foto: ddp

Plakate mit Slogans wie zum Beispiel "Wenn die Apotheken tot, leiden Kranke große Not", "Keine Machtspiele mit der Gesundheit" oder "Erst stirbt die Apotheke, dann der Patient" brachten den Protest der Demonstranten zum Ausdruck.

Zu der Kundgebung hatten die Landesorganisationen der Apotheker aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie die Apothekergewerkschaft Adexa aufgerufen. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverband Nordrhein, sah die Existenz der Apotheke in ihrer jetzigen Form kurz vor dem Aus. "Das Maß ist für uns voll. Die bewährte, flächendeckende Arzneimittelversorgung steht auf dem Spiel."

Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, warnte die Bundesregierung eindringlich davor, die Reform tatsächlich so in Kraft treten zu lassen. "Die Politik hat mit der geplanten Gesundheitsreform das Wohl der Menschen aus den Augen verloren. Wenn die Politik die unabhängige heilberufliche Beratung aufs Spiel setzt und uns vom freien Heilberufler zum Kaufmann degeneriert, zerhackt sie mit der Axt die Grundlagen der bisherigen Arzneimittelversorgung."

"Die geplanten Einsparungen von 500 Millionen Euro im Arzneimittelbereich werden nach unserer Auffassung zum Verlust von tausenden Arbeitsplätzen in den Apotheken führen", sagte Monika Oppenkowski, Vorsitzende der Apothekergewerkschaft ADEXA. Bereits heute sei die Personaldecke in den Apotheken zum Zerreißen dünn. Weitere Einsparungen im Personalbereich werden direkt zu immer weniger Zeit für die Patienten führen, sagte Oppenkowski.

Die Kundgebung in Düsseldorf setzte die bundesweite Reihe von Protestaktionen der Apotheker gegen die Gesundheitsreform fort. Zuvor fanden bereits in Leipzig und in München Demonstrationen statt. Es folgt eine weitere Aktion am 22. November in Hamburg.

(afp)
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