Dormagen Trötentöne im Radiomuseum

Dormagen · In seiner zweiten Wechselausstellung zeigt das Dormagener Phono + Radio Museum die "Welt der Phonographen und Walzenspieler". Zu sehen sind Grammophone und Phonographen vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

 Im Dormagener Phono + Radio Museum zeigt Volkmar Hess bis zum Frühsommer die "Welt der Phonographen und Walzenspieler" in einer neuen Sonderausstellung.

Im Dormagener Phono + Radio Museum zeigt Volkmar Hess bis zum Frühsommer die "Welt der Phonographen und Walzenspieler" in einer neuen Sonderausstellung.

Foto: Hans Jazyk

Ein Koffergrammophon von 1915, ein Walzenspieler aus dem Jahr 1898: Volkmar Hess hat einige seiner Grammophon-Schätze im Museum zusammengetragen. Es fehlen nur noch ein paar Namensschilder hier, einige Hinweise dort. Dann ist die Ausstellung bereit für die große Eröffnung: Bis zum Frühsommer wird im Phono + Radio Museum die Sonderausstellung "Welt der Phonographen und Walzenspieler" zu sehen sein.

Bereits die erste Wechselausstellung über die Radio- und Phonotechnik NRW war ein voller Erfolg: "Etwa 1500 Leute waren im vergangenen halben Jahr hier", berichtet Veranstalter Volkmar Hess. "Jetzt wollen wir wieder ein neues Bild für unsere Besucher erzeugen." Unter dem Motto "Trötentöne" wird in der zweiten Sonderausstellung des Museums demonstriert, wie sich Abspielgeräte vom Erfinder Thomas A. Edison bis hin zum berechneten Schrankgrammofon des Marktführers "His Masters Voice" im Laufe von 35 Jahren veränderten.

Seit zwei Wochen bestücken Volkmar Hess aus Dülken und sein Partner, der Dormagener Radiosammler Helmut Dietsch, die Ausstellungstische im Museum neu. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich unter anderem das kleinste Grammophon der Welt, der belgische "Colibri" aus dem Jahr 1925, und ein Kindergrammophon. Das Lieblingsstück von Hess ist das Grammophon von "His Masters Voice" HMV Mod. 194. "Der Mercedes unter den Grammophonen – mit berechnetem Trichter und deshalb einem Superklang."

Mitten im Ausstellungsraum zeugen dutzende Trichter- und Koffergrammophone von der Jugendzeit der Schallaufnahme und -wiedergabe. "Die Trichter galten früher als hässlich", erklärt Hess. "Deshalb wurden ab etwa 1920 die Koffergrammophone entwickelt, bei denen die Trichter in wunderschön verzierten Holzschränken verschwanden." Das waren die Anfänge der portablen Musik. Mit den Koffergrammophonen konnte man auch damals schon mit Musik im Park picknicken. "Sie waren sozusagen der Walkman der 30er Jahre."

In etwa diese Zeit entführt auch die Eröffnungsveranstaltung am kommenden Sonntag. Unter dem Motto: "Eine Nacht in Monte Carlo" spielt Volkmar Hess einige seiner Schellackplatten, vor allem Tango, Charleston und Quicksteps. Tänzer sorgen am Nachmittag in zeitgemäßer Kleidung der 20er-Jahre für die passende Show. Außerdem liest die Viersener Verlagschefin Iris Kater die Geschichte der 20er-Jahre-Meisterdiebe Gebrüder Sass.

(NGZ)
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