Dormagen Spielzeug wird Mangelware

Dormagen · Die Wunschlisten sind lang, das Weihnachtsgeschäft mit Spielwaren läuft auf Hochtouren. Folge: Viele Klassiker von Lego oder Playmobil sind schon ausverkauft. In Dormagen gibt es auch nur noch wenige Anbieter von Spielwaren.

Wer in Deutschland einkauft, wähnt sich normalerweise im Schlaraffenland – jedenfalls was die Verfügbarkeit von Waren angeht. Dass es bei Spielwaren just im Weihnachtsgeschäft massive Versorgungsengpässe gibt, ist kaum zu glauben, bei Bestsellern von Lego oder Playmobil aber wahr. "Viele Klassiker von Lego sind definitiv ausverkauft. Da kommt auch vor Weihnachten nichts mehr", sagt Andrea Urmetzer, Mit-Geschäftsführerin bei Gongoll in Hackenbroich. "Viele Kunden wundern sich, dass wir nichts mehr nachbestellen können. Aber Lego liefert nichts mehr." Gestern hat sie auch die letzten neuen Puppenhäuser von Playmobil verkauft – "da sieht's wie bei Barbie, wo es bei einigen Puppen dünn wird, entspannter aus."

Neue Trends wie das interaktive Buch "tiptoi" sind ebenfalls knapp – "die Startersets sind vergriffen." Und noch ein Trend-Geschenk ist aufgrund des Wetters Mangelware: Schlitten. "Wir haben nur noch ein paar da." Auch in der Spielwarenabteilung des Ring-Centers leeren sich seit November die Regale zusehends. Einkäuferin Hanne Hold hat schon seit Wochen keine Kampfkreisel (Beyblades) mehr im Angebot: "Die waren in diesem Jahr vor allem bei den Jungs total angesagt." Erst Ende Januar werde die neue Produktion der Firma Hasbro geliefert. Kreisel von anderen Firmen gibt es zwar noch, "aber die sind wohl nicht so beliebt." Bei den Mädchen ist in diesem Jahr das Schloss der "Filly Feen" so begehrt, dass hiervon kein einziges mehr im Laden steht.

Die Suche nach dem gewünschten Spielzeug wird in Dormagen nicht einfacher dadurch, dass die Einkaufsmöglichkeiten überschaubar sind: Neben Gongoll und Ring-Center gibt es eine Auswahl im Hit-Markt, sonst nur noch Boecker an der Kölner Straße – der Laden ist auf Modellbahnen spezialisiert. "In Grevenbroich oder Neuss ist die Lage nicht besser", sagt Sven Linden von Champex Linden Modellspielwaren in Nievenheim. Hauptgrund: "Zu viele Kunden kaufen im Internet, der beratungs- und personalintensive Fachhandel lohnt sich nicht mehr. Die Hersteller sind dem Fachhandel nicht treu geblieben." Sven Linden aber ist der großen Modellbahn treu geblieben – "als Spielzeug für Leute von 30 bis 90."

(NGZ)
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