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Dormagen Tourist-Info: HVV gegen Umzug

Dormagen · Die Gerüchte um den Umzug der Zonser Tourist-Info ins Kreismuseum stoßen dem Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Zons sauer auf. Der Verein sei "maßlos enttäuscht", das Museum zudem als Standort touristisch ungeeignet.

 Jürgen Waldeck, Vorsitzender des Zonser Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) und städtischer Denkmalschutzbeauftragter, ärgert sich sehr über die aus seiner Sicht unsinnigen Umzugspläne.

Jürgen Waldeck, Vorsitzender des Zonser Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) und städtischer Denkmalschutzbeauftragter, ärgert sich sehr über die aus seiner Sicht unsinnigen Umzugspläne.

Foto: L. berns

Jürgen Waldeck, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Zons, ist für seine ausgeglichene Art bekannt. Die Gedankenspiele von Rhein-Kreis Neuss und Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD), die Tourist-Info ins Kreismuseum zu verlagern, dürften seinen Blutdruck indes in die Höhe getrieben haben.

"Wegen der langjährigen Zusammenarbeit sind wir als betroffener Verein von den Geheimverhandlungen über die Zukunft der Touristinfo Zons nicht nur überrascht, sondern maßlos enttäuscht", ärgert sich Waldeck, der auch Denkmalschutzbeauftragter der Stadt ist. Dem Vernehmen nach soll es für den Umzug konkrete Pläne geben. Ab Januar 2013 soll die Tourist-Info von ihrem neuen Domizil aus arbeiten.

"Wir sind maßlos enttäuscht"

Besonders pikant: Der HVV nimmt — vertraglich geregelt — touristische Aufgaben für die SVGD wahr. Mit dem Verein habe indes niemand gesprochen. Da es hier keine neuen Erkenntnisse gebe, frage sich die HVV, warum das Gebäude der Tourist-Info unbedingt freigeräumt werden soll. Waldeck findet die Idee unausgegoren: "Mit einer Verlagerung ins Kreismuseum würde eine deutliche Verschlechterung der heutigen Situation eintreten."

Die Lage des Kreismuseums abseits der Straße, die unterschiedliche Klientel, die nicht ausreichenden Räumlichkeiten zur Präsentation der Vitrinen und historischen Stadtmodelle und vor allem die für eine Touristinfo ungeeigneten Öffnungszeiten (tagsüber erst ab 14 Uhr) gingen aus Waldecks Sicht völlig am Bedarf einer touristischen Informationsstelle vorbei. "Im Sommer kommen die ersten Fahrradtouristen schon ab 9 Uhr", sagt der HVV-Chef.

Über die Gründe kann auch Waldeck nur spekulieren. Personalsynergien seien als ein Grund genannt worden. Die vielbeschworene interkommunale Zusammenarbeit zur Erzielung finanzieller Synergien kann hier auch kein Argument sein, da zur Nutzung der Räume ein zusätzlicher Mietzins fällig wäre und durch die längeren Öffnungszeiten am Wochenende höhere Personalkosten entstehen werden.

Auch von der SPD-Fraktion, die für den gestrigen Kulturausschuss einen Antrag für ein Gesamtkonzept für die Zonser Altstadt gestellt hatte, waren Rhein-Kreis Neuss und SVGD für die "Geheimverhandlungen" attackiert worden. Die haben konkrete Pläne bisher allerdings dementiert. CDU-Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer hatte gegenüber der NGZ erklärt: "Es wird keine Entscheidung geben, ohne dass die Bevölkerung vorher informiert worden ist."

(NGZ/rl)
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