Dormagen Paten für Orgelpfeifen gesucht

Dormagen · Das in der Christuskirche stehende Architektenmodell der Kirche mit neuer Orgel an der Brüstung hat das Interesse am neuen Instrument gesteigert. Jetzt sollen Pfeifen-Patenschaften weitere 60 000 Euro an Spenden bringen.

 Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, Pfarrer Frank Picht und Kantor Christian Stähr (v.l.) präsentieren das Modell der neuen Orgel für die Christuskirche.

Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, Pfarrer Frank Picht und Kantor Christian Stähr (v.l.) präsentieren das Modell der neuen Orgel für die Christuskirche.

Foto: H. Jazyk

Eine neue Orgel zu planen, ist ein starkes Symbol für den Willen, Glaube, Gemeinde, Tradition und Kirchenmusik zu erhalten, hat Frank Pichts katholischer Amtskollege Peter Stelten kürzlich gesagt. Er hat dabei nicht nur auf das eigene Projekt in der Kirche "Heilige Familie" in Horrem, sondern auch auf die Christuskirche verwiesen. Denn auch an der Ostpreußenallee steht eine Erneuerung an:

Die alte, Mitte der 1960er Jahre — zur genaueren Bestimmung fehlen präzise Unterlagen — von der Kölner Firma Peter gebaute Orgel soll weichen beziehungsweise teilweise als Materialfundus für ein neues Instrument dienen. Die neue Orgel, für die noch bis Ende dieses Monats Angebote von Orgelbauern eingeholt werden, soll 2013 stehen, wie Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann jetzt beim Begutachten des von Architekt Aaron Werbick gefertigten Kirchenmodells samt neuer Orgel sagte. 2013 wird die Christuskirche 50 Jahre alt.

"Wir überschlagen uns momentan", sagt Kantor Christian Stähr, der oft und zu recht über die Aussetzer der jetzigen Orgel, ihre klanglichen Schwächen und ihre unglückliche Positionierung geklagt hat. Mit "überschlagen" meint Stähr vor allem das Bemühen, das noch fehlende Geld für das 350 000 Euro kostende Projekt aufzutreiben. Das Presbyterium hat 100 000 Euro zur Verfügung gestellt — so viel würde eine wenig sinnvolle Überholung der alten Orgel kosten.

Weitere 120 000 Euro sind gespendet worden — "erstaunlich", sagt der Kantor, der bemerkt: "Je konkreter das Projekt wird, desto größer wird das Interesse." Wozu das Werbick-Modell, das die neue, dem Kirchenraum zugewandte Position der Orgel auf der Brüstung deutlich macht, beigetragen hat.

Mit guten Ideen sollen jetzt weitere 60 000 Euro an Spenden akquiriert werden. "Wir werden beim Kö-Advent am zweiten und dritten Wochenende Patenschaften für die Orgelpfeifen verkaufen", erklärt Christian Stähr; die Patenschaften kosten zwischen 25 und 300 Euro. Kämen die 60 000 zusammen, stünden 280 000 Euro bereit — "damit nähern wir uns der Realisierbarkeit", sagt Pfarrer Frank Picht. Auch "Orgelwein" in Flaschen wird verkauft. "Der Wein hat eine enge Verbindung zur Orgel; die Orgelbauer zu Bachs Zeiten erhielten zum Honorar noch Wein nach Maß der größten Pfeife", erklärt Stähr.

Für den Bau der neuen Orgel liegen "drei Firmen im Rennen", sagt Stähr, der Wert darauf legt, dass die neue Orgel höchst solide gebaut werden soll. Ein Jahrhundertwerk soll es werden, und architektonisch anspruchsvoll. An das Architektenkonzept, das eine gut wahrnehmbare Orgel mit maschinenhafter Ästhetik vorsieht, sollen sich die Orgelbauer halten. Im Februar 2012 könnte die Entscheidung fallen.

(NGZ/rl)
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