Kulturbüro Dormagen Aula-Sanierung auf Prüfstand

Kulturbüro Dormagen · Das Kulturbüro Dormagen startet in die neue Theatersaison. Noch läuft der Abo-Verkauf gut, doch die Kritik am Zustand der Spielstätte wird lauter. Eine Million Euro sollte investiert werden, aber das war vor der Wirtschaftskrise.

 Das Landestheater Burghofbühne eröffnet am Freitag, 6. November, mit der "Feuerzangenbowle" die neue Dormagener Theatersaison in der sanierungsbedürftigen Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums.

Das Landestheater Burghofbühne eröffnet am Freitag, 6. November, mit der "Feuerzangenbowle" die neue Dormagener Theatersaison in der sanierungsbedürftigen Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums.

Foto: NGZ

Dormagen Die Theaterreihe in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums ist einer der Pfeiler im Kulturprogramm der Stadt Dormagen. Ein konstanter: Seit Jahren bewegen sich die Abo-Zahlen mit wenigen kleinen Schwankungen auf hohem Niveau. Das ändert sich auch in der neuen Saison nicht, die am 6. November mit der "Feuerzangenbowle" starten wird, und bis zum 20. April sechs Stücke umfasst. "Wir haben unsere interne Schallmauer von 400 Abos schon überschritten", sagt Ulrich Millen, Leiter des Kultur- und Sportbetriebs Dormagen. Die teuersten Abo-Karten waren zuerst ausverkauft. Natürlich gebe es aber immer auch Theaterfreunde, die ihr Abo nicht verlängerten. "Und wenn diese Entscheidung fällt, wird fast ausschließlich der Zustand der Aula als Grund angegeben", erklärt Millen.

Das Problem ist seit Jahren be- und erkannt: Vereine, die die Aula für Aufführungen nutzen, klagen über die schlechte Technik und die Atmosphäre. Theaterbesucher kritisieren ebenfalls das Ambiente, das einem Kulturgenuss eher abträglich sei, und beschweren sich über die schlechte Luft und die Qualität der Stühle. Deshalb hatte Kämmerer und Kulturdezernent Ulrich Cyprian im vergangenen Jahr dafür geworben, eine Million Euro in die Sanierung der Aula zu stecken und die Spielstätte aufzuwerten. Eine Empfehlung, der die Politik folgte. Damals hatte die Stadt die Haushaltssicherung gerade hinter sich gelassen — und es sah so aus, als gebe es finanzielle Spielräume. Diese sind mittlerweile wieder auf ein Minimum geschrumpft. "Die neuen Zahlen der November-Steuerschätzung liegen noch nicht vor, aber ich rechne mit einer dramatischen Haushaltslage für das kommende Jahr", sagt Cyprian. Die Sanierung der Aula stehe nach wie vor mit 300 000 Euro im Wirtschaftsplan 2010 und mit 700 000 Euro im Plan 2011. Noch. "Ob wir uns diese Ausgabe wirklich leisten können, kann ich noch nicht sagen", gibt der Kämmerer zu. Fakt sei, dass "die Theaterbesucher mit Bedingungen konfrontiert werden, die nicht nutzergerecht sind", sagt Cyprian. Deshalb stehe die Investition im Kulturbereich auf der Prioritätenliste ganz oben. Aber natürlich sei eine Abwägung erforderlich, denn in anderen Bereichen wie Sport, Schule oder Soziales gebe es ebenfalls notwendige und wünschenswerte Projekte. Ob er selbst vorschlagen werde, den Aula-Posten im Wirtschaftsplan zu belassen, wisse er im Moment noch nicht, so Cyprian. "Die Entscheidung trifft die Politik im Rahmen der Haushaltsberatungen."

In der Theater-Saison 2009/2010 setzt das Kulturbüro vor allem auf Amüsantes. Nach dem Klassiker "Die Feuerzangenbowle", den das Landestheater Burghofbühne zeigt, steht am 11. Dezember das Schauspiel "Wie im Himmel" des Rheinischen Landestheaters auf dem Programm. Das Stück handelt von dem Star-Dirigenten Daniel Daréus, der sich nach einem Herzinfarkt zurückzieht, aber doch wieder von seinem Beruf ergriffen wird. Die Kultserie "Ein Herz und eine Seele" war die Vorlage für das Stück "Ekel Alfred", mit dem das Westfälische Landestheater am 22. Januar zu Gast in Dormagen ist. Komödiantisch bleibt es auch am 28. Februar, wenn das Landestheater Burghofbühne die Theaterreihe mit dem Stück "Das verflixte siebte Jahr" fortsetzt.

Ein zweites Gastspiel gibt das Neusser Theater am 17. März mit der "Ratte", einer Komödie über zwei Schwestern, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Mit Sartres Polit-Krimi "Die schmutzigen Hände" endet die Saison am 20. April.

(RP)
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