Dinslaken "Restkultur" arbeitet sich an der Lokalpolitik ab

Dinslaken · Beim Politischen Aschermittwoch der Dinslakener CDU in der Kathrin-Türks-Halle gab's Kabarettistisches mit Kommunalkolorit.

 Die Hauptakteure: Thomas Hecker (sitzend), Bettina Hecker und Herbert Menzel sorgten für die meisten Pointen beim Auftritt von "Restkultur".

Die Hauptakteure: Thomas Hecker (sitzend), Bettina Hecker und Herbert Menzel sorgten für die meisten Pointen beim Auftritt von "Restkultur".

Foto: Büttner

Mit einem Lied startete die Gruppe Restkultur ihren Auftritt vor den Gästen der CDU Dinslaken. Die Partei hatte zum politischen Aschermittwoch in die Kathrin-Türks-Halle eingeladen und zahlreiche Gäste — auch aus den anderen Parteien — waren der Einladung gefolgt. Für die bissig bis humoristische Betrachtung der örtlichen Geschehnisse hatten die Christdemokraten diesmal die Gruppe "Restkultur"engagiert. Die unternahm zunächst einen gedanklichen Ausflug in die Nachbarstadt Voerde, das "Griechenland vom Niederrhein". Ausgangspunkt war die Auseinandersetzung zwischen Dinslakens Baudezernent Dr. Thomas Palotz und dem Voerder CDU-Fraktionsvorsitzenden und Bauunternehmer Hans-Dieter Langenfurth, in der Palotz "den Langenfurth lang gemacht hat", wie es "Restkultur"-Akteurin Bettina Hecker beschrieb.

Der Kämmerer und Baudezernent blieb während des gesamten Programms im Fokus der Kabarettgruppe, kam dabei aber gut weg, wie bei der Parodie "Thomas und Michael gehen einkaufen", bei der Thomas Hecker und Herbert Menzel in die Rollen von Palotz und Bürgermeister Dr. Michael Heidinger schlüpften, um über den Bodenbelag in ihrem "Wohnzimmer Dinslaken" zu diskutieren. Schließlich erfanden "Restkultur" auf der Bühne auch noch die "Palotz-Phobie": die Angst von Lokalpolitiken vor dem neuen Mann im Rathaus, der alles irgendwie besser macht und Ideen "im Helldriver Tempo" umsetzt. Weniger gut kam da die Erste Beigeordnete Christa Jahnke-Horstmann weg. "Bei Kunst und Kultur weiß man nicht, ob sie sich dafür überhaupt interessiert. Und beim Thema Schulen prescht sie mit ihren Ideen vor", lautete das Urteil von Restkultur. "Ihr heißer Draht zum Rat verläuft durch den Fraktionssalat", spotteten die Kabarettisten.

Doch nicht alles beim Auftritt von "Restkultur" drehte sich um das Geschehen in Dinslaken und Umgebung. Zwischendurch ließen die Mitglieder der Kabarettgruppe ihrer "Germanie" — der Freude am Wortspiel — freien Lauf. Da referierte Herbert Menzel über das tolle Treiben von Pflanzen im Frühling und Thomas Hecker erkundete als Prof. Dr. Nussbaum die Kommunikation am Arbeitsplatz. "Wissen Sie, warum ihnen hier kalt ist? Die Personaldecke ist so dünn!"

Für Abwechslung mit musikalischen Einlagen sorgte neben Sängerin Aurora Peters vor allem Gitarrist Ingo Borgardts. "Das ist im 6/8-Takt. Das können sie mitschunkeln", sagte er an, bevor er Volkslieder in extrem ruhiger und langsamer Weise interpretierte. Auch mit Musik kann man das Publikum zum Lachen bringen. Applaus für Restkultur.

(RP/rl)
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