Humanitäre Hilfseinrichtung Ausstellung im Museum Voswinckelshof in Dinslaken würdigt das Friedensdorf

Dinslaken · Seit über 50 Jahren bietet das Friedensdorf International Kindern die medizinische Hilfe in Deutschland, die sie in ihren Heimatländern nicht erhalten können. Nun widmet das Museum der Oberhausener Institution mit Verwaltungssitz in Dinslaken eine eigene große Ausstellung.

 Zurzeit ist die Ausstellung nur im Internet zu sehen.

Zurzeit ist die Ausstellung nur im Internet zu sehen.

Foto: vh/Volker Herold

Die Fahnen, die im Foyer des Museums Voswinckelshof von der Decke hängen, bieten einen farbenfrohen Anblick. Sie lassen nicht erahnen, dass die Realität in den Ländern, die sie repräsentieren, alles andere als bunt ist. Krisengebiete, Kriegsgebiete, Minenfelder. Regionen dieser einen Welt, in der die medizinische Versorgung nicht durch eine Corona-Pandemie gefährdet ist, sondern schlicht und einfach langfristig fehlt. Und doch ist mit den Fahnen im Voswinckelshof auch Hoffnung verbunden. Hoffnung, die Kinder jener Länder in Deutschland, hier vor Ort fanden. Seit über 50 Jahren bietet das Friedensdorf International Kindern die medizinische Hilfe in Deutschland, die sie in ihren Heimatländern nicht erhalten können. Nun widmet das Museum der Oberhausener Institution mit Verwaltungssitz in Dinslaken eine eigene große Ausstellung.

Eine Ausstellung, die aufgrund der Coronabeschränkungen derzeit nur virtuell besucht werden kann. Nachdem „Friedendorf International – Menschlichkeit grenzenlos (er-)leben“ bereits Mitte November eröffnet werden sollte, entschied man sich nun, wenigsten den virtuellen 360-Grad-Rundgang online zu stellen. Museumsleiter Peter Theißen hofft darauf, das die Ausstellung in Bälde wenn schon nicht feierlich geöffnet, so wenigsten im Beisein der Bürgermeisterin und den Geschäftsführern des Friedensdorfs Kevin Dahlbruch und Birgit Stifter geöffnet werden kann.

Danach soll sie vier bis sechs Wochen zugänglich sein, egal wie weit sich der Termin nach hinten ins Jahr schiebt und damit auch die Termine künftiger Ausstellungen nach hinten rücken lässt. „Wir sind ein städtisches Museum, die Ausstellungen sind mit Steuergeldern finanziert“, so Theißen. Das verpflichte, sie auch der Öffentlichkeit über einen angemessenen Zeitrahmen zugänglich zu machen.

Doch bis es soweit ist, vermittelt der 360-Grad-Rundgang im Internet einen ersten Eindruck. Von der Ausstellung selbst und von ihrem zentralen Inhalt: der Arbeit des Friedensdorfs International. Die Idee, diese im stadthistorischen Zentrum zu dokumentieren, geht auf die Zeit zurück, als Horst Dickhäuser, der sich ehrenamtlich für die Hilfsorganisation engagiert, Pressesprecher der Stadt war. Über ihn kam Theißen in Kontakt mir Rebecca Proba vom Bildungswerk des Friedensdorfs. Sie konnte eine Wanderausstellung mit Fotos anbieten, aber das wäre dem Museum mit seinen räumlichen Möglichkeiten nicht gerecht geworden.

Theißen konzipierte mit ihr eine Dokumentation über drei Ebenen. Die Fahnen und eine Weltkarte im Foyer geben einen Eindruck von der großen Anzahl der Regionen, aus denen das Friedensdorf Kindern in Deutschland eine medizinische Versorgung zukommen lässt oder wo es mobile medizinische Stationen in Kooperationen mit anderen Nichtregierungsorganisation (NGO) betreibt.

(bes)
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