Buchempfehlung: Neu in der Stadtbibliothek Fünf Jahre an der Seite einer großen deutschen Lyrikerin

Dinslaken · Die 1909 in Köln geborene und 2006 in Heidelberg verstorbene Hilde Domin gilt als eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen der Gegenwart. Als deutsche Schriftstellerin jüdischen Glaubens verbrachte sie über zwei Jahrzehnte im Exil und kehrte erst 1954 nach Deutschland zurück.

 Einladung für Leseratten (Symbolbild).

Einladung für Leseratten (Symbolbild).

Foto: dpa

Seit ihrem ersten Gedichtband 1959 setzte sie sich mehr und mehr als bedeutende Lyrikerin durch.

Die Germanistin und ausgewiesene Domin-Kennerin Marion Tauschwitz lebte von 2001 bis zum Tod Hilde Domins im Februar 2006 an der Seite Hilde Domins, zunächst als Privatsekretärin und Reisebegleiterin und mehr und mehr auch als enge Freundin und Vertraute der schon über 90-jährigen Dichterin.

Der schmale Band mit „Erinnerungen“ an die fünf Jahre an der Seite Hilde Domins porträtiert die allseits verehrte Lyrikerin aus intimer Vertrautheit und zeichnet dabei ein höchst plastisches Bild der kapriziösen alten Dame. Die vielen eingestreuten Anekdoten über Hilde Domin und die Menschen, denen sie in diesen Jahren begegnete, und die zum Teil erheiternd komischen Erlebnisse mit der temperamentvollen Dichterin machen diese Erinnerungen zu einer ebenso unterhaltsamen wie anregenden Lektüre.

Dabei erweitert sich der Blick immer wieder auf das literarische Leben insgesamt, auf Lesungs-Rituale und Podiums-Diskussionen und auf Begegnungen mit Schriftsteller-Kollegenen/innnen oder mit Kritikern wie dem wortgewaltigen Marcel Reich-Ranicki. Die eingestreuten Gedicht-Zitate machen den engen Zusammenhang von Leben und lyrischem Werk Hilde Domins deutlich und machen neugierig auf eine (Wieder-) Begegnung mit den Gedichten der Autorin.

Marion Tauschwitz: Das unverlierbare Leben. Erinnerungen an Hilde Domin, Zu Klampen Verlag, 2019

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