Prozess in Bielefeld Angeklagter Arzt bestreitet Vorwurf von Vergewaltigungen

Bielefeld · Im Prozess um mutmaßliche Vergewaltigungen in einem Krankenhaus in Gütersloh hat der angeklagte Mediziner am Montag die Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen. Auch für die Kinderpronografie auf seinem Rechner hatte er eine Erklärung.

Blick auf ein Schild „Landgericht“ in Bielefeld. (Symbolbild)

Blick auf ein Schild „Landgericht“ in Bielefeld. (Symbolbild)

Foto: dpa/Friso Gentsch

Der 43 Jahre alte Narkosearzt verwies vor dem Landgericht Bielefeld auf die Täterbeschreibungen. „Das Opfer hat mich nicht erkannt. Ich wurde als nicht dick, mit kurzen Haaren beschrieben. Ich habe aber lange Haare und seit über zehn Jahren einen Bart. Das passt alles nicht“, sagte der Arzt aus Oelde.

Die Anklage wirft ihm den sexuellen Missbrauch und die Vergewaltigung von drei Patientinnen vor. Dabei soll er von September bis Dezember 2020 den Frauen nach Operationen keine Schmerz-, sondern Betäubungsmittel gespritzt und das Vertrauensverhältnis zum Arzt ausgenutzt haben.

Für einen Teil der Vorwürfen habe er ein Alibi, sagte der Mediziner. Er sei zu den genannten Zeiten im Operationssaal gewesen. Allerdings seien von den Ermittlern nicht alle Zeugen rechtzeitig befragt worden. Heute könnten diese sich verständlicherweise nach so langer Zeit nicht mehr erinnern.

Seine wegen Drogenbesitzes und Handelns mit Marihuana angeklagte Ehefrau (43) gestand den Anbau von Marihuana in einer von ihrem Rechtsanwalt vorgelesenen Erklärung ein. Zu keinem Zeitpunkt seien die Pflanzen aber für den Verkauf gedacht gewesen, einzig und allein für ein krebskrankes Familienmitglied, um dessen Schmerzen zu lindern.

Der Mediziner ist ebenfalls wegen des Besitzes von kinder- und jugendpornografischen Fotos und Filmen angeklagt. Er sei nicht pädophil, sagte der Arzt. Beim Herunterladen von anderen Dateien seien diese als Beiwerk mit dabei gewesen. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

(siev/dpa)
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