Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz Fabrikhalle brennt - giftige Wolke zieht über Lippstadt

Lippstadt · Im westfälischen Lippstadt ist in einer Fabrik ein Feuer ausgebrochen. Über der Stadt schwebt eine Schadstoffwolke. Die Feuerwehr warnt vor glühenden Styroporteilchen, die auf die gesamte Stadt hinabgeregnet sind.

Lippstadt: Großbrand im Gewerbegebiet - Hunderte Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen
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Großbrand in Lippstadt - Fabrikhalle brennt

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Foto: dpa/Caroline Seidel

Wegen eines Großbrands in einem Gewerbegebiet in Lippstadt bei Paderborn ist eine giftige Rauchwolke über der Stadt aufgestiegen. Bewohner sollten abregnende Rußpartikel nicht berühren, warnte die Feuerwehr am Freitagmorgen. Die größte Gefahr bestehe aktuell durch glühende Styroporteilchen, die auf die gesamte Stadt hinabgeregnet seien, sagte ein Sprecher der Polizei. Verletzte gab es zunächst nicht.

Der Brand war am späten Donnerstagabend gemeldet worden. Ein hartschaumverarbeitender Betrieb in dem Gewerbegebiet habe bereits komplett in Flammen gestanden, als die Feuerwehr eintraf, berichteten die Einsatzkräfte. Kurz danach sei eine Halle komplett eingestürzt, eine andere halb. Wegen beschädigter Hauptgasleitungen, Gasflaschen und eines Gastanks habe zwischenzeitlich Explosionsgefahr bestanden - die Einsatzkräfte hätten die Löscharbeiten deshalb schon eine halbe Stunde nach Einsatzbeginn unterbrechen müssen.

Bei den Löscharbeiten seien die Styroporteilchen zusammen mit der Rauchwolke in die Luft gestiegen, aber dort nicht ganz verbrannt, erklärte der Polizeisprecher. Schließlich seien sie hinabgeregnet. Bürger sollten sie keinesfalls berühren - die Teilchen seien gesundheitsschädlich. Spielplätze sollten nicht benutzt, Obst und Gemüse aus dem Garten nicht gegessen werden, schrieb die Feuerwehr Lippstadt auf Facebook. Die gefährliche Wolke ziehe nicht nur über Lippstadt, sondern habe bereits Orte im Kreis Wadersloh erreicht, teilte die Feuerwehr am frühen Morgen mit.

Rund 350 Einsatzkräfte kämpften in der Nacht und am Morgen gegen die Flammen. Sogenannte ABC-Messzüge unterstützten die Einsatzkräfte der Feuerwehr und und messen im ganzen Stadtgebiet Schadstoffwerte. Per Lautsprecherdurchsagen und die Warnapp „Nina“ ist die Bevölkerung gewarnt worden - Bürger sollen Fenster und Türen geschlossen halten und Lüftungsanlagen ausschalten, um sich vor dem schadstoffhaltigen Rauch zu schützen.

„Wie wir da vorgehen, klären wir aktuell“, sagte der Polizeisprecher. Chemie-Experten würden zusammen mit dem Landesumweltamt und Einsatzkräften aus den ABC-Messzügen überlegen, wie die Teile am besten wieder aus der Stadt entfernt werden können. „Der Einsatz wird uns wohl noch den ganzen Tag beschäftigen.“

(wer/dpa)
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