Gericht in Hagen Angeklagter schweigt im Rocker-Prozess nach Mordversuch

Hagen · Unter besonderem Polizeischutz hat in Hagen ein Prozess um eine mutmaßliche Racheaktion im Rockermilieu begonnen. Angeklagt ist ein Mitglied des Motorradclubs „Bandidos“ wegen Mordversuchs.

 Bandidos in ihren Kutten (Symbolbild).

Bandidos in ihren Kutten (Symbolbild).

Foto: dpa/Marius Becker

Der 31-jährige Hagener soll dabei gewesen sein, als am 13. Oktober 2018 in Hagen aus einem fahrenden Auto vier Mal auf ein anderes Auto geschossen wurde. In dem beschossenen Wagen soll ein Mitglied des Rockerclubs „Freeway Riders“ gesessen haben. Eine Kugel traf das Auto in der Nähe des Tankdeckels. Verletzt wurde niemand. Zum Prozessauftakt vor dem Hagener Schwurgericht hat der deutsche Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen. Die Anklage lautet auf Mordversuch.

Der Prozessauftakt wurde von zahlreichen Polizisten gesichert. Außerdem galt rund um das Gericht ein Kuttenverbot. „Wir dulden hier keine Machtdemonstration“, sagte Polizeisprecher Michael Siemes am Rande des Prozesses.

Nach seinen Informationen sehen die „Freeway Rider“ Hagen als ihre „Hauptstadt“ an. Eine derartige Eskalation der Gewalt sei für die Stadt allerdings neu. „Das haben wir hier bislang nicht gekannt.“ Nur rund eine Woche vor der nun angeklagten Tat soll in Hagen bereits auf ein Mitglied der Bandidos geschossen worden sein.

Eigentlich hatte am ersten Verhandlungstag eine Zeugin aussagen sollen, die mit in dem beschossenen Auto gesessen hat. Sie hatte dem Hagener Schwurgericht jedoch ein Attest zugeschickt, nach dem sie zur Zeit nicht vernehmungsfähig ist. Als Grund wurde unter anderem eine Angststörung genannt. Ohne die Zeugin steht schon jetzt fest, dass der Prozess länger dauern wird als ursprünglich geplant.

(top/dpa)
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