Vier Leichen in Ahlen Polizei geht von einem Unglücksfall aus

Ahlen · Verbrechen oder Unglück? Nach dem Tod von vier Menschen in Ahlen in Westfalen blieben die Hintergründe bis Samstagmorgen offen. Später war klar: Alles spricht für ein Unglück.

 Verbrechen oder Unglück? Nach dem Tod von vier Menschen in Ahlen in Westfalen blieben die Hintergründe bis Samstagmorgen offen. Jetzt ist klar: Alles spricht für ein Unglück.

Verbrechen oder Unglück? Nach dem Tod von vier Menschen in Ahlen in Westfalen blieben die Hintergründe bis Samstagmorgen offen. Jetzt ist klar: Alles spricht für ein Unglück.

Foto: dpa, rwe cul

Die Polizei geht nach dem Fund von vier Leichen in einer Wohnung im westfälischen Ahlen von einem Unglücksfall aus. Nach ersten Ermittlungsergebnissen sei die Familie am Freitag an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. In einem Mehrfamilienhaus waren die 33-jährige Mutter, zwei Kinder im Alter von 1 und 9 Jahren sowie der 28-jährige Vater am Freitagabend tot gefunden worden.

 Ermittlungsergebnissen sei die Familie am Freitag an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Ermittlungsergebnissen sei die Familie am Freitag an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Samstag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Foto: dpa, rwe cul

"Die starke Kohlenmonoxidkonzentration und die Auffindesituation der vier Familienmitglieder sprechen erst einmal gegen ein Kapitalverbrechen", sagte Oberstaatsanwalt Heribert Beck. Eine defekte Gastherme oder ein verstopfter Kamin kämen als Ursache infrage. Sachverständige beschäftigten sich jetzt mit dieser Frage, kündigte Beck an. Antworten erwartet er im Laufe der Woche.

Die Ermittler einer Mordkommission aus Münster hatte noch in der Nacht auf Samstag mit Hilfe der Feuerwehr und einer Drehleiter den Kamin des Hauses kontrolliert.

Die Feuerwehr hatte die vier leblosen Körper am Freitag am frühen Abend gefunden. Zuvor hatten Angehörige die Polizei eingeschaltet, nachdem sie die Familie nicht hatten erreichen können. In der Wohnung stellte die Feuerwehr eine starke Kohlenmonoxidkonzentration fest, sie musste die Räume lüften. Erst anschließend wurden die Leichen gefunden. Mit Ergebnissen einer für Samstag angesetzten Obduktion der Toten rechnet die Staatsanwaltschaft erst für die nächsten Tage. Grund sind zeitaufwendige Laboruntersuchungen.

Ebenfalls eine ganze Familie erstickte im Juli 2011 in Berlin-Köpenick. In diesem Fall wurden die Vormieter zweieinhalb Jahre später zu Geldstrafen in vierstelliger Höhe verurteilt. Die beiden hatten die Gastherme und ein Abgasrohr zur Dämmung mit Stofffetzen und Papier verstopft, nachdem der Versorger den Gashahn zugedreht hatte. Nach dem Auszug hatten die beiden die Manipulationen vergessen.

(dpa)
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