Runder Tisch von Löhrmann Keine Abkehr vom Turbo-Abi in NRW

Hagen · Eine Rückkehr zum Abitur in neun Jahren wird es in Nordrhein-Westfalen nicht geben. Darauf soll sich laut Medienberichten der Runde Tisch G8/G9 geeinigt haben, den NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) im Frühjahr eingerichtet hatte.

In einem Empfehlungspapier, das dem Runden Tisch in seiner Abschlusssitzung vorgelegt werden soll, spricht sich die Mehrheit der beteiligten Verbände dagegen aus, die viel kritisierte Verkürzung des Gymnasiums auf acht Jahre wieder zurückzunehmen, berichtet die "Westfalenpost".

Laut Zeitung haben sich die Experten auf zehn Empfehlungen verständigt, um G8 zu verbessern. Dazu zählen unter anderem die Vorgaben, die Hausaufgaben ebenso zu begrenzen wie die Zahl der Klassenarbeiten pro Woche. Der verpflichtende Nachmittagsunterricht soll eingeschränkt werden, sowohl an Gymnasien mit und ohne Ganztag, um außerschulischen Aktivitäten mehr Raum zu ermöglichen.

"Wir sind mit diesem Papier recht zufrieden", sagte Peter Silbernagel, Vorsitzender des Philologenverbandes NRW, der "Westfalenpost". "Die Verbesserungsvorschläge stellen einen deutlichen Fortschritt dar", erklärte auch Dorothea Schäfer, Landesvorsitzende der GEW.

Unzufrieden zeigt sich Marcus Hohenstein, Vertreter der Elterninitiative "G9 jetzt in NRW". Der Siegener kritisiert, dass es sich bei den Empfehlungen nur um "inhaltsleere Aussagen" handele und es keine wirklichen Verbesserungen gebe. So fürchtet er, dass die "schwammigen Formulierungen" für die Kinder keine spürbare Entlastung bei der Wochenstundenzahl erbringen, etwa beim Nachmittagsunterricht, bei den Hausaufgaben oder der Zahl der Klassenarbeiten.

(KNA)
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