Streiks bei Lufthansa-Töchtern Schon über 500 Flüge gestrichen

Neu-Isenburg (RPO). Flugreisende müssen sich am heutigen Montag auf Behinderungen einstellen. Der Pilotenstreik erfasst die Lufthansa-Töchter CityLine und Eurowings. 24 Stunden soll der Ausstand dauern, über 500 Flüge wurden bereits gestrichen.

 Sechs Stunden Verspätung eines Fluges sind kein Grund, um eine Reise komplett abzubrechen.

Sechs Stunden Verspätung eines Fluges sind kein Grund, um eine Reise komplett abzubrechen.

Foto: AP

Lufthansa-Sprecherin Claudia Lange sagte der AP am Mittag, für den gesamten Tag rechne das Unternehmen nach jetzigem Stand mit 559 annullierten Flügen. Wieviele Passagiere davon betroffen sind, sei nicht ermittelt worden. Auf den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf war indes wenig von den Ausfällen zu spüren.

Lange zufolge konnten betroffene Passagiere auf innerdeutschen Strecken ihr Flugticket für eine Fahrt mit der Bahn nutzen. Andere Passagiere seien "soweit möglich" umgebucht worden.

Die Lufthansa riet Fluggästen bereits am Morgen, sich vor Antritt der Reise mit dem Call Center der Lufthansa in Verbindung zu setzen und zu klären, ob sie mit einer der betroffenen Gesellschaften fliegen. Dies sei nicht unbedingt auf dem Ticket erkennbar. Gegebenfalls sollten Kunden auf Auto oder Bahn ausweichen. Normale Lufthansa-Flüge sind von dem Ausstand nicht betroffen.

Streik bis Mitternacht

Die Pilotenvereinigung Cockpit hat rund 1.000 Piloten zu einem 24-Stunden-Streik bis 24.00 Uhr aufgerufen. Bei der Streikankündigung erklärte Cockpit, in den jeweils bereits seit Monaten dauernden Verhandlungen über neue Vergütungstarifverträge für das Cockpit-Personal hätten die Arbeitgeber keine verhandlungsfähigen Angebote vorgelegt, so dass man die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt habe. In einer Urabstimmung hätten jeweils 99 Prozent aller stimmberechtigten Mitglieder für unbefristete Streiks gestimmt.

Die Lufthansa bedauerte das Vorgehen der Gewerkschaft. "Wir finden es sehr schade, dass das auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen wird", sagte Sprecherin Renate Hocke. Der Konflikt solle am Verhandlungstisch gelöst werden.

An Eurowings ist der Lufthansa-Konzern zu 49 Prozent beteiligt, die CityLine ist eine 100-prozentige Tochter. Zusammen befördern die Gesellschaften etwa 18 Millionen Passagiere im Jahr. Angeboten werden auch Ziele im europäischen Ausland.

(ap)
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