Neuheiten in den Alpen Designer-Seilbahn, Sterne-Küche und Konzerte

München (RPO). Futuristische Seilbahnen mit Designersitzen, eine exklusive Lounge mit Blick aufs Matterhorn, Konzerte mit Weltstars oder ein Polo-Weltcup im Schnee - die Skigebiete der Alpen lassen sich immer mehr einfallen, um ihre Gäste zu begeistern. Die Zeiten von rustikaler Hüttengaudi sind definitiv vorbei.

So schnitten die Skipisten im Test ab
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Auch die Lieblingsskiorte der Bundesbürger in Österreich, der Schweiz und Deutschland haben sich für die neue Saison einiges einfallen lassen. In Österreich ist Sölden die unangefochtene Nummer eins - schließlich kann man hier bis zu neun Monate im Jahr Ski fahren. Schon am 10. September hat die Saison am Rettenbach- und Tiefenachgletscher begonnen, mit 37 von insgesamt 148 Pistenkilometern.

Die wichtigste Neuerung sind die neuen Seilbahnen am Gaislachkogl: Von der Tal- zur Mittelstation befördern Achterkabinen bis zu 3600 Personen pro Stunde; weiter auf den Geislachkogl führt die "3-S-Bahn", die auf zwei Seilen ruht und von einem dritten gezogen wird. Zusammen mit den drei Stationen - futuristische Stahlgebilde, mit transparenter Folie überspannt - hat der Bau 38 Millionen Euro gekostet.

Auf große Events versteht man sich in Sölden: Auf den Ski-Weltcup im Oktober und die Saisoneröffnung im November folgt vom 10. bis 12. Dezember das "Powder Trip"-Wochenende mit Open-Air-Konzert, Kneipentouren und günstigen Pauschalen. Gefeiert wird auch beim "Gay Snowhappening" vom 26. März bis 2. April, und bevor die Saison endet, wird es noch einmal bombastisch: Am 15. April wird mit Pistenbullys und 500 Darstellern Hannibals Alpenüberquerung nachgestellt.

Das Skigebiet des zweiten Tiroler Party-Skiortes Ischgl bringt es auf immense 238 Pistenkilometer. Die Zahl der Lifte erhöht sich in diesem Jahr mit dem neuen Sechser-Sessellift "Lange Wandbahn" auf 41. 20 Millionen Euro wurden in den Lift mit den heizbaren Designer-Sitzen investiert. In die Saison startete Ischgl mit Beth Ditto und "Gossip" am 27. November. Es folgen Events wie das Schneeskulpturen-Festival vom 10. bis 14. Januar und dem Riesentorlauf "Internationale Silvrettatrophäe" am 16. April. Vor Saisonende am 1. Mai wird am 30. April beim "Top of the Mountain Concert" wieder ein internationaler Star auftreten.

Exklusive Gastronomie in der Schweiz

In den großen Skigebieten der Schweiz sind meist nicht nur die Berge höher, sondern auch die Angebote exklusiver. Engadin St. Moritz ist keine Ausnahme. Zu den Top-Veranstaltungen der Saison zählen neben dem Ski-Weltcup-Rennen der Damen am 11. und 12. Dezember vor allem die Events auf dem Eis des St. Moritzersees: der Polo-Weltcup vom 27. bis zum 30. Januar, Pferderennen am 6., 13. und 20. Februar, die Eiskunstlauf-Show "Art on Ice" am 18. Februar.

Man würde Engadin St. Moritz aber nicht gerecht, würde man es auf den Jet-Set reduzieren: 350 Pistenkilometer machen die Graubündner Region zur größten Wintersportregion der Schweiz, in der Skifahren bis zu sechs Monate lang möglich ist: Die ersten Pisten wurden am 16. Oktober geöffnet, die Saison endet Ende März bis Anfang Mai.

Zermatt pflegt einen ähnlich exklusiven Ruf wie St. Moritz. Seine Restaurants wurden mit 233 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet, und auch die Neuerungen der Saison konzentrieren sich auf die Gastronomie: Das Restaurant Blauherd wurde zur exklusiven Lounge-Bar umgestaltet; das Bergrestaurant StafelALP im Sommer renoviert. Aus eher praktischen Gründen wurde das größte Bergrestaurant der Region, Sunnegga, zum Selbstbedienungslokal umgebaut.

Vor allem das weltberühmte Matterhorn mit seiner einzigartigen Form prägt die Skiregion: Auf der Bergbahnstation auf 3883 Metern befindet sich nicht nur eine Aussichtsplattform, sondern auch der Zugang zum Gletscherinneren. Auch bietet der Berg das größte und höchstgelegene Ganzjahresskigebiet der Alpen mit 350 Pistenkilometern auf Schweizer und italienischer Seite. Zermatts Top-Veranstaltungen muten indes wenig mondän an: Am 4. März rodeln am Gornergrat beim Zipfybob-Rennen Urlauber und Promis und die Wette; vom 13. bis 16. Januar findet die "Horu Trophy" im Curling statt; mit dem "Zermatt Unplugged" beschließen vom 12. bis 16. April internationale Künstler die Saison.

Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen

Das Lieblingsskigebiet der Deutschen in Deutschland ist Oberstdorf im Allgäu. Dessen großer Vorteil ist die Nähe zum österreichischen Kleinwalsertal: Im neuen Kartenverbund SkiAllianz Oberstdorf-Kleinwalsertal bieten die beiden Regionen 124 Pistenkilometer in sechs Skigebieten und können so durchaus mit größeren Skiregionen mithalten. Das Gleiche gilt für die Veranstaltungen der Saison: Am 28. und 29. Dezember startet die Vierschanzentournee in Oberstdorf, am 2. und 3. Januar folgt die Langlaufserie FIS Tour de Ski, und vom 4. bis 6. Februar findet das Finale im Skispringen und Skifliegen der FIS-Team Tour statt.

Eingeläutet wird die Saison bei der Eröffnungsfeier "Heiß auf Weiß" am 18. Dezember, danach verspricht Oberstdorf Tourismus "Winterspaß bis Anfang Mai". Man kann also auch hier noch die späten Osterferien nutzen, und das zum erschwinglichen Preis von 138,50 Euro für sechs Tage. In Garmisch-Partenkirchen hat die Saison bereits am 30. Oktober begonnen: Die Skiregion mit 213 Pistenkilometern umfasst nicht nur Hausberg, Kreuzeck und Alpspitze, sondern auch die Zugspitze.

An Events mangelt es auf Deutschlands höchstem Berg und einzigem Gletscherskigebiet nicht: Der neue Terrain Park ist am 26. und 27. Februar Veranstaltungsort für die Snowboard TTR Worldtour. Der letzte Tag der Skisaison, der 1. Mai, gehört dem Varieté: Dann zeigen Akrobaten und Clowns am Pistenrand ihre Kunst.

Die Profi-Saison in Garmisch-Partenkirchen beginnt am 30. Dezember mit dem Internationalen Jura-City-Biathlon in der Fußgängerzone. Am 1. Januar kommt die Vierschanzentournee zum traditionellen Neujahrsspringen auf die Olympiaschanze. Das Saisonhighlight aber ist die Alpine Ski-WM vom 7. bis 20. Februar - der Höhepunkt des Weltskisports 2011.

(tmn/mais)
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