Mitunter mit Mängeln Haushaltshilfe von der Versicherung

Düsseldorf (RP). Assistance-Leistungen ergänzen die klassische Unfallversicherung um verschiedene Hilfen im Haushalt. Vor allem Senioren werden daher mit sogenannten Kombi-Policen von den Versicherungsgesellschaften umgarnt.

Das Manko: Oft werden Leistungen nur für einen kurzen Zeitraum, zum Teil nur einige Stunden am Tag, gewährt. Preis und Qualität der verschiedenen Versicherungspakete sind zudem kaum vergleichbar, am Inhalt können die Kunden in der Regel nichts ändern. Ist in den Klauseln etwa von der Organisation oder von der Vermittlung von Alltagshilfen die Rede, übernehmen die Versicherungen die Kosten oft gar nicht oder nur zu einem Teil, warnen Verbraucherschützer. Beispielsweise werde ein Menüservice organisiert, das Essen aber gesondert berechnet.

Mit einer Definition wie "plötzlich" oder "von außen beeinflusst", könnten sich Unfallversicherer ihrer Putz- und Einkaufspflichten entziehen, etwa bei einem Sturz ohne Fremdeinwirkung.

Vor allem wer bereits eine Unfallversicherung hat, sollte daher klären, ob die Police nicht bessere Bedingungen bietet. Wichtigstes Kriterium bleibt der Unfallschutz, konkret, ob die Versicherung bei einem Invaliditätsgrad von 70 Prozent, von 50 Prozent oder bei geringerer Einschränkung der Mobilität zahlt, ob der Vertrag nach Erreichen einer Altersgrenze automatisch endet, ob die Progression gekürzt oder gar gestrichen wurde. Stets sollte der Oberschenkelhalsbruch, als folgenreichste Sturzverletzung bei Senioren versichert sein — was immer die Ursache für einen Unfall ist.

Teurer sind die meisten Kombi-Policen zudem: mindestens 20 bis 25 Prozent im Vergleich zur klassischen Variante, so die Verbraucherzentralen. Hilfsdienste wie die Johanniter oder das Rotes Kreuz bieten die Leistungen oft günstiger an. Und manchmal gibt es auf Gemeinde-Ebene sogar gar kostenlose Nachbarschaftshilfe.

(RP)
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