Neue Studie zur Schwangerschaft Erdnüsse können Allergien vorbeugen

Boston · Die Gefahr, dass der Konsum von Erdnüssen in der Schwangerschaft dem Feten schaden könnte, erscheint im Licht einer neuen prospektiven Studie in JAMA Pediatrics (2013; doi: 10.1001/jamapediatrics.2013.4139) unbegründet. Der reichliche Verzehr in der Schwangerschaft könnte sogar eine Schutzwirkung erzielen.

Neue Studie zur Schwangerschaft: Erdnüsse können Allergien vorbeugen
Foto: Shutterstock/Christian Jung

Darauf weist das "Deutsche Ärzteblatt" hin. Noch 2000 riet die American Academy of Pediatrics Schwangeren vom Verzehr von Erdnüssen und anderen Nüssen ab, um eine frühzeitige Sensibilisierung des Kindes auf das häufige Nahrungsmittelallergen zu vermeiden (Pediatrics 2000; 106; 346-349). Neuere Studien zeigen jedoch, dass gerade die Meidung von Allergenen die Entwicklung einer Allergie fördern könnte.

Von 8205 Kindern, deren Daten das Team um Michael Young vom Boston Children's Hospital jetzt ausgewertet hat, erkrankten 140 an einer ärztlich bestätigten Allergie auf Erdnüsse oder Baumnüsse (Mandeln, Paranüsse, Cashews, Kastanien, Haselnuss, Macadamianuss, Pekannuss, Pistazien oder Walnüsse). Deren Mütter hatten während der Schwangerschaft nun nicht häufiger, sondern seltener die betroffenen Nüsse gegessen als Mütter von Kindern ohne Allergie.

So eindrucksvoll das Ergebnis erscheint, so genau muss es betrachtet werden. Ob die Schutzwirkung tatsächlich von der Exposition mit den Nuss-Antigenen ausgeht, lässt sich aus einer Beobachtungsstudie niemals sicher sagen. Es könnte sein, dass Frauen, die gerne Nüsse essen, auch in anderen Bereichen Lebensweisen haben, die ihre Kinder vor Allergien schützen. Die Studie bedeutet auch nicht, dass allen Schwangeren zum Verzehr von Nüssen geraten werden kann. Frauen, die selbst allergisch sind, sollten auch während der Schwangerschaft vorsichtig sein — zum einen, um sich selbst vor allergischen Reaktionen zu schützen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort