Speichel und Schweiß entwickeln eine aphrodisierende Wirkung Der Duft stillender Mütter steigert die Sexlust

Boston (rpo). Der Duft stillender Mütter und ihrer Kinder steigert die Sexlust kinderloser Frauen. Speichel und Schweiß entwickeln eine aphrodisierende Wirkung. Sie enthalten chemische Signalstoffe, die bei anderen Frauen den Wunsch nach eigenem Nachwuchs verstärken.

 Glück dabei, Probleme danach: Der Terror von verletzten Verflossenen oder Langzeit-Liebessüchtigen ist nicht allein ein Prominenten-Problem.

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Foto: CP, AP

Das ergab eine Studie von Martha McClintock und ihren Kollegen von der Universität Chicago. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Hormones and Behavior" (Bd. 46, S. 362). Die Wissenschaftler beträufelten Wattepads mit Speichel und Schweiß von stillenden Müttern und deren Kindern. Als Blindprobe dienten Pads, die mit einer Salzlösung getränkt waren.

Von den 90 kinderlosen Teilnehmerinnen erhielt eine Gruppe die Pads der jungen Mütter und die andere die Blindproben. Zwei Monate lang rieben sich die Probandinnen aus der Test- und der Kontrollgruppe die Duftstoffe regelmäßig unter ihre Nasen, ohne das sie über die Hintergründe genauer informiert wurden.

In der anschließenden Befragung gaben 24 Prozent der Teilnehmerinnen aus der Testgruppe, die in einer festen Partnerschaft lebten, ein deutlich gesteigertes sexuelles Verlangen an. Von den alleinstehenden Frauen aus dieser Gruppe berichteten 17 Prozent über vermehrte sexuelle Fantasien. Aus der Kontrollgruppe stellten die Frauen mit Partner keinerlei Veränderung fest und 28 Prozent der alleinstehenden berichteten über einen Rückgang sexueller Fantasien.

"Der Effekt war besonders deutlich während der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus, nach dem Eisprung. Hier sinkt das sexuelle Verlangen normalerweise", erklärt McClintock. Weitere Studien müssen zeigen, ob es sich bei den Duftstoffen um Pheromone handelt und ob diese Einfluss auf das Fortpflanzungsverhalten im Laufe der Evolution des Menschen hatten, ergänzt die Forscherin.

(afp)
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