Schutz vor Erkältung Das kurbelt das Immunsystem an

Düsseldorf/Neuss (RPO). Der Winter ist da. Mit ihm kommen oftmals Erkältungen, Halsschmerzen, Schnupfen und Husten. Aber gegen Krankheiten können Sie sich schützen. Am besten mit einem starken Immunsystem. So halten Sie Ihr Immunsystem fit und schlagen den Viren ein Schnippchen.

Unser Köper wird von allen Seiten attackiert mit Viren und Krankheitserregern: An Türklinken, Lichtschaltern und Treppengeländern kleben sie oder werden uns mit Niesattacken unserer Mitmenschen entgegengeschleudert. Aus dem Weg gehen kann man ihnen kaum, doch trotzdem ist man ihnen nicht vollkommen hilflos ausgeliefert. Es gibt ein paar Tipps und Tricks zur Hygiene, Ernährung und den Lebensgewohnheiten, die die Wahrscheinlichkeit senken, krank zu werden.

Viren abwaschen

"Das größte Risiko selbst krank zu werden geht man ein, wenn man mit erkälteten Menschen zusammenkommt", erklärt Dr. Gerhard Steiner, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Rhein-Kreis-Neuss. Wer sich vor Infektionen schützen will, der sollte Menschenansammlungen meiden und sich von kranken Menschen fern halten. Das ist oft jedoch leichter gesagt als getan. Darum der Rat: Sich häufig die Hände mit einfacher Seife waschen. Die Viren werden meist durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Sie lagern sich auf Gegenständen wie Türgriffen ab und gelangen über die Hände an die Nase oder die Augen. "Durch das Händewaschen kann der Übertragungsweg unterbrochen werden", erklärt Martin Katzenbach, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein.

Temperaturwechsel reizt Schleimhäute

Wer starken Temperaturdifferenzen ausgesetzt ist, der erhöht sein Risiko zu erkranken, denn so erläutert Steiner: "Wer ständig vom Warmen ins Kalte muss und umgekehrt, der begünstigt Atemwegsinfekte. Die Temperaturunterschiede reizen die Schleimhäute und machen sie so anfälliger." Auch die Heizungsluft tut den Schleimhäuten nicht gut: Sie trocknet sie aus und erleichtert es den Erkältungsviren, in den Körper vorzudringen.

In geschlossenen Räumen kann die Zahl der Viren zudem leicht ansteigen. Wichtig ist es deshalb, so ein Rat der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, drei- bis viermal am Tag für jeweils zehn Minuten durchzulüften. Dazu sollte das Fenster nicht gekippt werden, sondern für diese Zeit zum Stoßlüften weit geöffnet werden. Verbessert wird dadurch auch das Raumklima.

Sonnenlicht kurbelt Immunsystem an

Stärken kann man das Immunsystem zudem durch positive Klimaanreize: Wer also regelmäßig warm eingepackt einen Spaziergang unternimmt, der kurbelt nicht nur das Immunsystem an, sondern trägt auch zum allgemeinen Wohlbefinden bei. "Wir wissen gesichert, dass das Immunsystem stark von Umwelteinflüssen und dem Sonnenlicht abhängig ist", erklärt Steiner.

Lange haben Wissenschaftler gerätselt, warum Erkältungskrankheiten besonders in der dunklen Jahreszeit die Runde machen. Forscher der Cambridge University fanden heraus, dass das Vitamin D einer der wichtigsten Baustoffe für unser Immunsystem ist. Die Haut bildet es unter Sonneneinstrahlung. Studienergebnisse zeigen, dass Menschen mit einer niedrigen Vitamin-D-Konzentration im Blut häufiger an Infekten der oberen Atemwege erkranken. "Ganz nebenher bewahrt uns die Sonne auch vor Winterdepressionen", erläutert der Mediziner.

Fertigprodukte meiden

Fit hält das Immunsystem unter anderem eine gesunde Ernährung. Das heißt konkret: Möglichst auf Fertigprodukte verzichten. Viele natürlich vorkommende Nährstoffe, Mineralien und Spurenelemente seien in Fertigprodukten gar nicht mehr oder nicht in ausreichender Menge vorhanden, erklärt der Mediziner aus Neuss. Als Beispiel nennt er industriell gefertigtes Brot. Das enthält in der Regel zu wenig Vitamin B1. Dieses Vitamin ist in frischem Mehl enthalten. Weil es aber flüchtig ist, ist es nach einigen Wochen abgebaut. Aus diesem Grund rät er, frische Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.

Wenn einen die Erkältung packt

Doch was tun, wenn es uns trotzdem erwischt? Kurzfristig kann die Immunabwehr durch Echinacea-Produkte oder Zink angekurbelt werden, empfiehlt der Mediziner. Die Dauer der Erkältung sei jedoch kaum zu beeinflussen. Da bleibt es nur, die Symptome zu lindern: Die Hausmittel seien ein probates Mittel, Schleimlöser und viel Flüssigkeit helfen, das Sekret leichter los zu werden. Inhalationen befeuchten die Atemwege. Bei Schnupfen empfiehlt Apotheker Martin Katzenbach ein Nasenspray, bei Beschwerden im Hals Lutschtabletten oder eine Gurgellösung.

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